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fam 20 11 17 Herbst

Impuls zum 33. Sonntag i. JK. - A - 19.11.2023

Schrifttexte: Spr 31,10-13.19-20.30-31 - 1 Thess 5,1-6 - Mt 25,14-30

2023 11 19 Talente Starline

„Herr, fünf Talente Silbergeld hast du mir gegeben; sieh her, ich habe noch fünf dazu gewonnen.“ (Ein Verwalter über das ihm anvertraute Vermögen in Mt 25,20)

Welche Währung ist eigentlich im Himmel gültig? Jesus erzählt dazu eine nahezu unmögliche Geschichte - fast so phantasievoll wie die „Kryptowährung Bitcoin“: Drei Verwaltern wird jeweils ein riesiges Vermögen anvertraut. Zwei von ihnen beginnen, damit zu wirtschaften - und verdoppeln es in kürzester Zeit. Dabei fällt kein Wort von kapitalistischer Ungerechtigkeit oder vom Risiko, alles zu verlieren. Nur der dritte vergräbt es aus Angst vor seinem Herrn in der Erde und gibt es ihm am Ende wieder zurück. Wenn es aber stimmt, dass Jesus uns damit etwas über Gott und das Himmelreich erzählen möchte, dann machen wir uns ein grundsätzlich falsches Bild von ihm, wenn wir ihm mit Angst begegnen. Gott ist eben kein kleinlicher Rechner. Er gibt mit vollen Händen und teilt großzügig aus. Sein Vermögen ist ein unendlicher Liebesvorrat. Es vermehrt sich nicht durch Haben und Behalten sondern erst im Hergeben und Teilen. Ja, das funktioniert tatsächlich ganz anders, als wir es gewohnt sind. Es ist ein bisschen so, wie es die deutsche Philosophin Riccarda Huch einmal gesagt hat: „Liebe ist das einzige, was wächst, wenn wir es verschwenden!“

Einen schönen Sonntag wünscht Vikar Thomas Wollbeck

Siehe auch GL 209_Du teilst es aus mit deinen Händen ...

Für Dich - Impuls zum 32. Sonntag i. JK. - A - 12.11.2023

Schrifttexte: Weish 6,12-16 - 1 Thess 4,13-18 - Mt 25,1-13

 2023 11 12 kluge Jungfrauen

Die klugen Jungfrauen - an vielen Eingangsportalen alter Kirchen sind sie zu sehen, oft neben den törichten Jungfrauen.

Warum sind sie klug?

Sie sind voller Erwartung auf den, der kommt: den Bräutigam. Ihr Aufgabe: den Brautzug mit brennenden Fackeln zu begleiten. Das Fest soll gelingen! Sie retten das Fest, weil sie sich auf das Warten einstellen, einen entsprechenden Vorrat an Öl haben, vorausschauend handeln, geduldig sind und wachsam bleiben.

Warum stehen sie an den Eingängen von Kirchen?

Sie zeigen uns, dass ihre Haltung des Erwartens, der Geduld und der Wachsamkeit Haltungen sind, die nach vorne schauen. Es geht um das Fest, dass Gottes Reich unter uns heute lebendig und erfahrbar wird. So muss Kirche heute die Zeichen der Zeit erkennen und entsprechend handeln - und da ist jede und jeder von uns gefragt.

„Seid also wachsam!“ Mt 25,12 Gott kommt zum Fest des Lebens.

Rechnen wir mit ihm? Hören wir? Lauschen wir? Halten wir Ausschau?

„Wachet auf - Wo seid ihr klugen Jungfrauen? - Der Bräutigam kommt, steht auf, die Lampen nehmt. Macht euch bereit zu der Hochzeit, ihr müsset ihm entgegen gehn.“ GL 554

Albin Krämer

Impuls zum 31. Sonntag i. JK. - A - 05.11.2023

Schrifttexte: Mal 1,14b-2,2b.8-10 - 1 Thess 2,7b-9.13 - Mt 23,1-12 

2023 11 5 Essen bei Oma

„Wir wollten euch nicht nur am Evangelium Gottes teilhaben lassen, sondern auch an unserem Leben.“ (Paulus über seine Missionsarbeit in Thessaloniki in 1 Thess 2,8)

Fast andächtig wirkt dieser Junge, als er von dem dick geschmierten Marmeladenbrot abbeißt, das ihm die Großmutter hingehalten hat. Das ist kein Fastfood. Es stillt nicht nur den momentanen Hunger des Körpers. Mit dem Brot empfängt hier jemand eine noch viel größere Portion an Liebe und Zuneigung. Dieser Junge wird auch in seiner Seele satt. Und diese Speise wird ihn innerlich wachsen lassen. Sein Selbstbewusstsein wird gestärkt und gleichzeitig sein Vertrauen in das Leben und in das Miteinander. Nach diesem Bissen wird er mit neuer Freude und voller Zuversicht seine nächsten Schritte in die Zukunft gehen können. Genauso beschreibt Paulus seine Absicht, als er, wohl um das Jahr 50, zum ersten Mal auf europäischem Boden das Evangelium von Jesus verkündet hat: Er wollte mit den Menschen nicht nur den Glauben sondern auch sein Leben teilen. So hat sich Gott das wohl vorgestellt. Und er kann am Ende feststellen, dass es tatsächlich wirksam geworden ist.

Einen schönen Sonntag wünscht Vikar Thomas Wollbeck

Siehe auch GL 474_Wenn wir das Leben teilen ...

 fam 20 11 11

weitere Links: Martinsaktion 2020 „Teile dein Licht!“ oder Ausmalgeschichte Heiliger Martin.pdf

Für Dich - Impuls zum 30. Sonntag i. JK. - A - 29.10.2023

Schrifttexte: Ex 22,20-26 - 1 Thess 1,5c-10 - Mt 22,34-40

2023 10 29 Hände Liebe

„Lange Rede, kurzer Sinn“ - so sagen wir. „Sag es kurz und knapp, worauf es ankommt.“ „Welches Gebot im Gesetz ist das wichtigste?“ So wird Jesus im Evangelium gefragt. Und Jesus bringt es auf den Punkt:

Liebe Gott, Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst!

Kurz und bündig - aber tu es! Alle drei Dimensionen sind entscheidend: Gott, der Nächste und Ich selbst! Christ sein - das ist mehr als Nächstenliebe. Darauf wird es gerne reduziert. Doch Jesus sagt: An erster Stelle steht die Liebe zu Gott. „Ich bin von Gott geliebt, darum bin ich.“ Ich darf mich von ihm lieben lassen. Ich akzeptiere, dass er JA zu mir sagt, mir das Leben zutraut. Ich vertraue darauf, dass Gott für mich da ist. Das ist das erste. Für IHN offen sein, mich von Gott immer wieder überraschen lassen. Von dieser Basis schaue ich zum den Nächsten. In ihm den von Gott geliebten Menschen sehen. Das führt zu Respekt, gegenseitiger Achtung und Solidarität. Und: „Achte auf dich! Pflege Deine Quellen“. Damit schließt sich der Kreis: Sei achtsam für die Liebe zu Gott. Davon erzählt das Bild: Hände bilden eine Brücke, nehmen einander an, stützen sich gegenseitig.

„Wenn die Hand, die wir halten, uns selber hält….dann hat Gott unter uns schon sein Haus gebaut, dann wohnt er schon in unserer Welt. Ja, dann schauen wir heut schon sein Angesicht, in der Liebe, die alles umfängt.“

GL 470,3 Albin Krämer

Impuls zum 29. Sonntag i. JK. - A - 22.10.2023
Schrifttexte: Jes 45,1.4-6 - 1 Thess 1,1-5b - Mt 22,15-21

 2023 10 22 Kaiser

„So gebt dem Kaiser (zurück), was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört.“ (Jesus beim Anblick einer Steuermünze in Mt 22,21)

Die Frage nach der Gerechtigkeit von Abgaben an die kaiserliche Besatzungsmacht sollte für Jesus eine ziemliche Herausforderung sein. Er bezeugt zunächst eine große innere Distanz zu all diesen Dingen, als er sich eine Steuermünze zeigen lässt, von denen er selbst anscheinend keine besitzt. Als er dann neugierig fragt, wessen Bild und Aufschrift wohl darauf zu sehen sind, sagt man ihm: des Kaisers. Dann folgt jener bekannte Ausspruch, der sprichwörtlich in unseren Sprachschatz eingegangen ist und bei vielen passenden und weniger passenden Gelegenheiten gerne zitiert wird. Ich frage mich manchmal, was aber eigentlich auf jener anderen Steuermünze zu sehen wäre, die ich Gott zurückgeben soll, weil sie ihm gehört? So ein Jesusbild am Laternenpfahl mit Achtung zu sehen und mit Gottesdiensten zu feiern wäre sicher zu kurz gegriffen. Aber es führt mich vielleicht weiter. Ist nicht jeder „lebendige Mensch“ ein wirkliches Abbild Gottes? Und noch konkreter: Bin ich es nicht selbst, dessen Bild die Steuermünze Gottes ziert?
Einen schönen Sonntag wünscht Vikar Thomas Wollbeck 
Siehe auch GL 188_Nimm, o Gott die Gaben ...

fam 20 11 2

Kinderfaltblatt zum Friedhofbesuch der PG Kreuz Christi
Friedhofsbesuch mit der Familie.pdf

Anregung der Familienseelsorge des Bistums Würzburg
Allerheiligen-Allerseelen.pdf

Impuls zum 28. Sonntag i. JK. - A - 15.10.2023

Schrifttexte: Jes 25,6-10a - Phil 4,12-14.19-20 - Mt 22,1-14

2023 10 15 Essen

Feinste Speisen und natürliche erlesene Weine für alle - da läuft einem das Wasser im Mund zusammen.

„Der Herr der Herrscharen wird auf dem Zion für alle Völker ein Festmahl geben…“ Jes 25,6

Auf dem Berg Zion ist heute Krieg - und nicht nur in Israel, an vielen Orten auf der Welt. Vom Festmahl keine Spur. Angst und Sorge erfüllt viele Menschen in den Kriegsgebieten und hier bei uns - gerade dann, wenn man das Land kennt, wenn wir Beziehungen zu den Menschen dort haben.

Jesus vergleicht das Reich Gottes gerne mit einem Festmahl zu dem alle eingeladen sind. Seine Botschaft will den Hass überwinden, Mauern einreißen, Brücken der Versöhnung und des Friedens bauen. Wird diese Botschaft gehört?

Im Heiligen Land gibt es eine Begegnungsstätte in der Christen leben mit der Hoffnung auf eine bessere Zukunft, ohne Aggressionen nach dem Motto: Wir weigern uns, Feinde zu sein. Beten wir, dass diese Hoffnung nicht untergeht!

„Und dort lernten sie zu teilen Brot und Wein und Geld und Zeit; und dort lernten sie zu heilen Kranke, Wunden, Schmerz und Leid. Und dort lernten sie zu beten, dass dein Wille, Gott, geschehe. Und sie lernten so zu leben, dass das Leben nicht vergehe: Eingeladen zum Fest des Glaubens.“ Eugen Eckert

Albin Krämer

Impuls zum 27. Sonntag i. JK. - A - 08.10.2023
Schrifttexte: Jes 5,1-7 - Phil 4,6-9 - Mt 21,33-42.44.43

2023 10 Weinberg

„Ja, der Weinberg des Herrn der Heere ist das Haus Israel, … die Reben, die er zu seiner Freude gepflanzt hat.“ (Jesaja über die Beziehung Gottes zu seinem Volk in Jes 5,7)

Ein richtiges Liebeslied sollte es werden. In wunderbarer Sprache vergleicht der Prophet Jesaja die Sorge Gottes für sein Volk mit der liebevollen Hingabe eines Winzers für sein Arbeiten im Weinberg. Am Ende aber bleibt doch ein enttäuschendes Ergebnis, denn die Weinstöcke brachten ihm nur saure Beeren. Vielleicht kennen wir diese Erfahrung von „vergeblicher Liebesmüh“ auch aus anderen Bereichen unseres Lebens. Manches scheint trotz bester Voraussetzungen und viel persönlichem Einsatz nicht gelingen zu wollen. Während bei Jesaja der Winzer schließlich resigniert aufgibt, lässt er sich in der Version, die Jesus erzählt, bis zum Ende nicht entmutigen. Bei ihm ist Gottes Geduld mit uns tatsächlich grenzenlos und selbst die schlimmsten Verwerfungen einer kriegerischen Geschichte lässt er zum Grundstein eines neuen Anfangs werden. Das macht mir Hoffnung, dass es bei Gott eine „vergebliche Liebesmüh“ nicht wirklich gibt.
Einen schönen Sonntag wünscht Vikar Thomas Wollbeck
Siehe auch GL 764 (Wü)_Korn, das in die Erde ...

Impuls zum 26. Sonntag i. JK. - A - 01.10.2023

Schrifttexte: Ez 18,25-28 - Phil 2,1-11 - Mt 21,28-32

2023 10 1 Gläser

„Womit habe ich das verdient?“ Ein schöner Abend mit Freunden im Urlaub - ein tolles Geschenk. Eine nette Begegnung beim Einkaufen. Ein Anruf, der mir eine gute Nachricht mitteilt. Eine Überraschung, mit der ich nicht gerechnet habe. Vieles wird mir im Leben geschenkt. „Womit habe ich das verdient?“ So fragen wir, wenn das Leben uns herausfordert und wir eine Last zu schleppen haben. Warum trifft es mich? „Womit habe ich das verdient?“ So fragen wir, wenn uns Gutes geschenkt wird und wir tiefe Lebensfreude spüren. Wir feiern ERNTEDANK. Wir sind dankbar für das, was uns im Leben geschenkt ist - nicht nur die Früchte der Erde. Wir wissen, wir können das Leben nicht machen. Vieles wird uns gegeben, geschenkt - auch in Schwierigkeiten. Sich vom Leben beschenken lassen und sich dem Leben stellen. Dazu sind wir in der Nachfolge Jesu eingeladen.

Jesus beschreibt das im Evangelium so: „Den Willen des Vaters erfüllen - in seinem Weinberg zu arbeiten.“

Den Ruf Gottes, die Einladung zum Leben hören und mit meinem Leben darauf antworten. Da bin ich in meinem Herzen gefragt. Kann ich dazu ehrlich JA sagen? Manchmal braucht das seine Zeit. Gott gibt mir diese Zeit und wartet ... auf das JA aus meinem Herzen.

„Nun danket alle Gott mit Herzen, Mund und Händen, der große Dinge an uns und allen Enden, der uns von Mutterleib und Kindesbeinen an unzählig viel zu gut bis hierher hat getan.“ GL 405,1

Albin Krämer

Impuls zum 25. Sonntag i. JK. - A - 24.09.2023

Schrifttexte: Jes 55,6-9 - Phil 1,20-24.27a - Mt 20,1-6

23 09 24

„Er einigte sich mit den Arbeitern auf einen Denar für den Tag und schickte sie in seinen Weinberg.“ (Jesus über ausreichende Entlohnung in Mt 20,2)

Die Arbeit im Weinberg ist kein Honigschlecken. Selbst mit dem Einsatz toller Maschinen bleibt das ganze Jahr über viel Handarbeit zu tun. Wenn Jesus in seiner Geschichte denen genauso viel bezahlt, die den ganzen Tag dort gearbeitet haben wie jenen, die nur eine Stunde geschuftet haben, dann ist das im Blick auf ihre Leistung in jeden Fall ungerechnet. Vermutlich werden am nächsten Tag alle erst kurz vor Feierabend mit der Arbeit beginnen. Andererseits möchte Jesus weder einen Tarifabschluss noch das Bürgergeld kommentieren, sondern etwas über den Himmel erzählen. Dort gelten andere Währungen. Der „Denar“ auf den sich die Arbeiter mit dem Besitzer geeinigt haben ist der Inbegriff für den Lebensunterhalt an diesem Tag. Er ist nicht teilbar und bezeichnet gleichzeitig die Fülle. Dieses „Leben in Fülle“ gibt es wie das „tägliche Brot“ nicht zum sammeln und nicht zum besitzen. Aber es gibt jeden Tag neu immer wieder genug davon für alle. Dieser Denar ist die Liebe Gottes, die sich täglich neu komplett verschenkt. Wer einmal den ersten Schock über die Ungerechtigkeit überwunden hat, kann darin eine tiefe Befreiung von Gefühlen wie Neid, Mißgunst oder Habenmüssen entdecken.

Einen schönen Sonntag wünscht Vikar Thomas Wollbeck

Siehe auch GL 425_Solang es Menschen gibt ...

 

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