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Fasching  hat dieses Jahr so gut wie nicht stattgefunden. Einige sind darüber sehr traurig, andere nehmen es gelas­sener.
Doch den meisten schmeckt die anschließende Fastenzeit nicht so recht, ob­wohl doch jeder vorhat, der Fas(t)nacht feiert - die Nacht vor dem Fasten - anschließend mit der Fastenzeit ernst zu machen - ich täusche mich doch wohl nicht!?

Außerdem, ist denn die Fastenzeit etwas so Negatives, kann man ihr nicht sehr viel Positives abgewin­nen? Folgender Text von Phil Bosmanns legt uns das jedenfalls nahe:

Fasten heißt
lernen, mit einfachen Dingen glücklich zu sein,
sich freimachen von den tausend Fesseln
der tausend toten Dinge,
die man dir angepriesen und aufgedrängt hat,
als seien sie unerlässlich für das Leben.

Fasten heißt,
die einfachen, kleinen Freuden in Dankbarkeit genießen.

Fasten heißt:
Wir lassen uns entschlacken, reinigen, heilen
vom krankmachenden Überfluss.

Fasten bringt wieder in Kondition,
leichter zu leben, besser, intensiver    -
mit Gott und mit allen Menschen,
die er dir anvertraut hat.

Glücklich sein, sich freimachen, genießen, sich heilen lassen, sich in Kondition brin­gen lassen, intensiver leben - wen spricht das nicht an! Das zu erreichen, dafür ist die Fastenzeit vorgesehen. Wer will da noch Fasten-Muffel bleiben!?
Also fangen wir an! Wo muss ich Ballast abwerfen, um freier zu sein? Wovon ich mir Befriedigung erhoffe, macht mich das wirklich glücklich? Sind es nicht bescheidenere Dinge, die mich ausfüllen, die mich glücklich machen?
Krankmachender Überfluss - darüber nachzudenken, könnte sich lohnen. Wer krank ist, tut doch alles, um wieder gesund zu werden.
Aber denken wir auch nach über die Machbarkeit unseres Vorhabens und darüber, dass im nächsten Jahr wieder eine Fastenzeit vorgesehen ist, da ja schließlich nicht alles auf einmal erreicht werden kann.

Mit frohen Grüßen

Ihr P. Siegfried Neubrand.

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