Impulse
Für Dich - Impuls Pfingsten - C - 08.06.2025
Impuls Pfingsten - C - 08.06.2025
Schrifttexte: Apg 2,1-11 - Röm 8,8-17 - Joh 14,15-16.23b-26
„Ja, das Leben ist gut!“ Können Sie diesem Satz auf den Dächern von Lissabon zustimmen? Wenn es uns die Sprache verschlägt, wir achselzuckend und hilflos manchen Fragen gegenüberstehen, keine Ahnung davon haben, wie es auf manchen Wegen unseres Lebens, in unser Familie, Gesellschaft und Kirche weitergeht…...kann ich da diesem Satz zustimmen? Vor dem Satz ist ein rotes Herz: wie ein PLUS vor der Klammer in der Mathematik. Dieses rotes Herz kann für den Satz aus dem Römerbrief stehen:
„Denn der Geist Gottes, den ihr empfangen habt, führt euch nicht in eine neue Sklaverei, in der ihr wieder Angst haben müsstet. Er hat euch vielmehr zu Gottes Söhnen und Töchtern gemacht. Jetzt können wir zu Gott kommen und zu ihm sagen: Abba, lieber Vater.“ Röm 8,15 (Übersetzung Hoffnung für alle)
„Ja, das Leben ist gut!“ Denn wir brauchen keine Angst zu haben, wir sind verortet im Geist Gottes, der immer wieder lebendig macht. Dieser Geist ist uns geschenkt. PFINGSTEN - das Fest des Gottes Geistes, der uns täglich neu befähigt, lebendig zu sein, das Leben zu spüren. Er ist der Beistand für immer, er trägt mit und leidet mit, er baut auf und macht stark.
„Komm, Tröster, der die Herzen lenkt, du Beistand, den der Vater schenkt; aus dir strömt Leben, Licht und Glut, du gibst uns Schwachen Kraft und Mut.“ GL 342,2
Albin Krämer
(Text und Bild)
Für Dich - Impuls zum 7. Ostersonntag C - 01.06.2025
Für Dich - Impuls zum 7. Ostersonntag C - 01.06.2025
Schrifttexte: Apg 7,55-60 - Offb 22,12-14.16-17.20 - Joh 17,20-26
„Damit die Liebe, mit der du, mich geliebt hast, in ihnen ist.“ (Jesus beim Abschiedsgebet an seinen Vater in Joh 17,26)
Früher gab es viel mehr Pausen. Es gab mehr Feiertage mitten in der Woche. Die Geschäfte machten Mittagspause. Das Fernsehprogramm endete um Mitternacht - und die Sender strahlten bis zum Morgen nur ein „Testbild“ mit einem nervigen Pfeifton aus. Heute feiern wir auch einen „Pausensonntag“. Nachdem Jesus Abschied genommen hatte und zum Vater heimgekehrt war, blieben die Jünger zwar beisammen, erinnerten sich und erzählten einander. Aber ansonsten geschah in diesen Tagen nichts. Pause ist eine Zeit, der wir schnell die Nützlichkeit absprechen. Pausen betrachten wir als notwendiges Übel unserer menschlichen Schwäche. Andererseits aber dienen Pausen nicht nur der Wiederherstellung unserer Kräfte. In dieser Zeit verarbeiten wir das bisher Erlebte; wir verknüpfen neu die verschiedenen Prozesse, in denen wir leben; es entstehen ganz neue Ideen und Visionen. Oft habe ich schon erlebt, dass mir gerade in der Pause ein Licht aufgeht und ein ganz neuer Lösungsweg entsteht. In den Gesprächen der Zwischenpausen werden Beziehungen neu geknüpft und vertieft. Pausen sind vielleicht die wichtigsten Zeiten des Lebens.
Einen gesegneten Sonntag wünscht Vikar Thomas Wollbeck.
Siehe auch im Gotteslob: 816 (WÜ)_Meine Zeit ...
Familienimpuls: Pfingsten
Für Dich - Impuls zum 6. Sonntag der Osterzeit - C - 25.05.2025
Für Dich - Impuls zum 6. Sonntag der Osterzeit - C - 25.05.2025
Schrifttexte: Apg 15,1-2.22-29 - Offb 21,10-14.22-23 - Joh 14,23-29
Viele Menschen suchen Wohnungen, ein Dach über dem Kopf. Bei Wohnungsbesichtigungen stehen sie oft Schlange und dann bleibt die Frage nach der Miete: kann ich mir die Wohnung leisten? Ein Dach über dem Kopf ist wertvoll, ein Obdach für die Seele ist lebensnotwendig.
Ein Obdach für die Seele, ein Zuhause gibt mir Geborgenheit und Sicherheit. Es ist Ausgangsbasis, um immer wieder neu in den Tag aufzubrechen und sich den alltäglichen Herausforderungen gut stellen zu können. Wir brauchen Orte, an denen wir uns vertrauensvoll in die Hände von uns nahestehenden Menschen fallen lassen können, in Hände, die uns tragen und aufrichten.
Auf wen kann ich mich verlassen? Bei wem kann ich einfach da sein, so wie ich bin mit all meinen Tränen und all meinen Fragen? Wer hält mich?
In der Liebe seines himmlischen Vater weiß sich Jesus gehalten. In ihr ist er zuhause. Uns bietet er an, uns an dieser Liebe teilhaben und in ihr wohnen zu lassen. Quasi mietfrei. Diese Liebe ist unbezahlbar, gratis. Sie ist Geschenk. In dieser Liebe können wir Frieden finden - für uns und die anderen.
„Euer Herz beunruhige sich nicht und verzage nicht,“ sagt uns Jesus.
Es darf wohnen im Geheimnis der göttlichen Liebe. Es darf im Frieden sein.
„DU bist in allem ganz tief verborgen, was lebt und sich entfalten kann. Doch in den Menschen willst DU wohnen, mit ganzer Kraft uns zugetan.“ GL 414,4
Albin Krämer
Für Dich - Impuls zum 5. Ostersonntag C - 18.05.2025
Impuls zum 5. Ostersonntag C - 18.05.2025
Schrifttexte: Apg 14,21b-27 - Offb 21,1-5a - Joh 13,31-33a.34-35
„Ein neues Gebot gebe ich euch: Liebt einander!“ (Jesus beim Abschied zu seinen Jüngern in Joh 13,34)
„Alles neu macht der Mai!“ - In diesem Jahr scheint sich das alte Sprichwort in ganz besonderer Weise neu zu bewahrheiten: Zu einem neuen Bundeskanzler und einer neuen Regierung hat sich jetzt noch ein neuer Papst gesellt. Auch wenn wir manchmal vor dem Neuen ein bisschen zurückschrecken, verbinden sich doch auch viele Hoffnungen und Erwartungen mit den neuen Gesichtern, die uns da gegenüber stehen. „Neue Besen kehren gut“, so sagt es eine andere Spruchweisheit, und darauf richten sich momentan viele Wünsche der Menschen. Anscheinend ist manches in unserem Leben alt geworden und an seine Grenzen gekommen. Die Probleme, vor denen wir stehen, werden sich mit den bisherigen Methoden und Gewohnheiten nicht wirklich lösen lassen. Gleich fünf Mal greifen die Lesungen aus der Heiligen Schrift heute diese Sehnsucht nach etwas Neuem ganz wörtlich auf. Das gab und gibt es wohl immer wieder in der Menschheitsgeschichte. Wirksame Erneuerung können wir aber nicht an andere delegieren. Sie wird nur möglich, wenn viele Einzelne in ihrem Leben zur Erneuerung aufbrechen. Deswegen nennt es Jesus ein „neues Gebot“, was er denen, die ihm folgen wollen, aufträgt: „Liebt einander!“
Einen gesegneten Sonntag wünscht Vikar Thomas Wollbeck.
Siehe auch im Gotteslob: 446_Lass uns in deinem Namen, Herr, …
Für Dich - Impuls zum 4. Sonntag der Osterzeit - C - 11.05.2025
Impuls zum 4. Sonntag der Osterzeit - C - 11.05.2025
Schrifttexte: Apg 13,14.43b-52 - Offb 7,9.14b-17 - Joh 10,27-30
Wer wird der neue Papst? Mit welcher Botschaft wird er sich als erstes an die Christinnen und Christen und an die ganze Welt wenden? Am Donnerstag Abend war es soweit: im Konklave wurde im 4. Wahlgang Robert Francis Prevost zum Bischof von Rom und damit zum Papst gewählt und nennt sich Leo XIV. Sein erstes Wort an die Menschen auf dem Petersplatz und in die ganze Welt ist: FRIEDE! Friede, den der Auferstandene uns schenkt.
„Ich gebe ihnen (meinen Schafen) ewiges Leben. Sie werden niemals zugrunde gehen,“ sagt Jesus heute im Evangelium.
Jesus ist der gute Hirte, der Menschen in die Freiheit und in das Land des Friedens führt. In seiner Nachfolge stehen wir als Christinnen und Christen.
Der Wunsch des neuen Papstes Leo XIV. ist die Zusage des Auferstandenen und gleichzeitig Auftrag an alle Menschen guten Willens - gerade in einer Zeit, die dringend Brückenbauer (= Pontifex) braucht, Menschen, die verbinden und versöhnen, sich auf Augenhöhe mit Respekt begegnen und miteinander um einen guten Weg ringen.
„Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens, … dass ich verbinde, wo Streit ist ... dass ich Hoffnung wecke, wo Verzweiflung droht...dass ich Licht entzünden, wo Finsternis regiert….“ GL 19,4
Albin Krämer
Für Dich - Impuls zum 3. Ostersonntag C - 04.05.2025
Für Dich - Impuls zum 3. Ostersonntag C - 04.05.2025
Schrifttexte: Apg 5,27-32.40b-41 - Offb 5,11-14 - Joh 21,1-14(-19)
„Simon Petrus sagte zu den anderen: Ich gehe fischen! - Sie sagten zu ihm: Wir kommen auch mit.“
(Die Jünger schmieden Pläne für die Zeit nach Ostern in Joh 21,3)
Es hätte tatsächlich vorbei sein können. Da sind sieben seiner Jünger beisammen. Fünf werden namentlich erwähnt, die „zwei anderen“ könnte jeder sein, auch du und ich. Sie sind, wie Jesus ihnen durch Maria Magdalena hatte ausrichten lassen, von Jerusalem wieder zurückgekehrt nach Galiläa. Dort hatte alles einmal angefangen, ein paar Jahre vor dem Karfreitag, mit ein paar Fischern am See Genesareth. Damals war Jesus auch dorthin gekommen. Sie hatten ihm zum ersten Mal zugehört und waren so fasziniert, dass sie alles stehen und liegen gelassen haben, um ihm zu folgen. Und jetzt schlägt dieser Petrus vor, wieder da weiter zu machen, wo sie damals aufgehört hatten. Und die anderen kommen auch mit. Ich stelle mir vor, sie hätten in dieser Nacht tatsächlich etwas gefangen und Jesus wäre nicht selbst wieder an den See gekommen - ich glaube, wir hätten nie von der ganzen Sache erfahren. Wie geht es mir, so zwei Wochen nach Ostern? Bin ich wieder im Alltag angekommen? Und was hat sich verändert?
Einen gesegneten Sonntag und eine frohe Osterzeit wünscht Vikar Thomas Wollbeck.
Siehe auch im Gotteslob: 805 (WÜ)_Sing mit mir ein Halleluja …
Familienimpuls: Maria
FÜR DICH - IMPULS ZUM 2. SONNTAG DER OSTERZEIT - C - 27.04.2025
Impuls zum 2. Sonntag der Osterzeit - C - 27.04.2025
Schrifttexte: Apg 5,12-16 - Offb 1,9-11a.12-13.17-19 - Joh 20,19-31
Miteinander unterwegs sein: Im täglichen Miteinander des Alltags; als Kirche in der Welt von heute; als Weltgemeinschaft in der EINEN uns anvertrauten Welt. Das war ein Herzensanliegen von Papst Franziskus, von dem wir nun Abschied nehmen müssen. Doch seine Botschaft bleibt: Miteinander unterwegs sein. Ein wichtiges Stichwort war für ihn: „Synodalität“. SYN steht für MITEINANDER. Und in der Mitte dürfe wir den gekreuzigten und auferstandenen Herrn wissen. Er verbindet und führt zusammen. Aus Angst hatten die Jünger die Türen verschlossen.
Doch in ihre Mitte tritt der Auferstandene mit seinem Gruß: „Friede sei mit euch.“
Und er sendet seine Jüngerinnen und Jünger und uns heute in diese Welt mit seinem Geist des Friedens, um Wege des Friedens zu suchen und zu wagen. Das geht nur im Miteinander. In seinem Buch HOFFE zitiert Papst Franzikus den brasilianischen Dichter Vinicius des Moraes: „Das Leben, mein Freund, ist die Kunst der Begegnung, und wenn es noch so viele Unstimmigkeiten gibt.“ Bleiben wir miteinander auf dem Weg.
„Sende aus deinen Geist, und das Antlitz der Erde wird neu.“
GL 645,3 Albin Krämer
Für Dich - Impuls zum Osterfest - 20.04.2025
Impuls zum Osterfest - 20.04.2025
Schrifttexte: Apg 10,34a.37-43 - Kol 3,1-4 - Joh 20,1-18
„Am ersten Tag der Woche kam Maria von Magdala frühmorgens, als es noch dunkel war, zum Grab.“ (Beginn einer ungeahnten Erfahrung in Joh 20,1)
Obwohl sie sich so sehr beeilt hatte, kam sie zu spät. Auch die Jünger, die sich dann auf ihre Nachricht hin zum Grab aufmachen, laufen so schnell sie können. Aber sie finden ihn nicht. Das Grab ist leer. Wir sind sowieso spät dran. In diesem Jahr besonders. Es ist einer der spätest möglichen Termine, Ostern zu feiern. Aber selbst, wenn wir es früher geschafft hätten, wäre uns auch nichts anderes geschenkt worden. Auferstehung hinterlässt in dieser Welt keine sichtbaren Spuren. Hier beginnt etwas ganz Neues. „Jesus Christus ist nicht vom Grab erstanden, um seine Gegner zu verblüffen, um eine Siegeserklärung abzugeben oder denjenigen, die ihn ans Kreuz geliefert hatten, zu beweisen, dass er doch Recht hatte“, so hat Henry Nouwen einmal über Ostern geschrieben. Und doch hat an diesem Morgen ein Prozess begonnen, der wirksam geworden ist im Leben der Maria, im Leben der Jünger und in der ganzen Welt. In der Begegnung mit ihm konnten sie und können wir heute noch erfahren, dass die Beziehung durch den Tod eben nicht beendet wird, dass die Liebe den Tod besiegt hat. Für diese Botschaft ist Jesus gestorben und er bezeugt sie immer wieder. Dafür ist es nie zu spät.
Einen gesegneten Sonntag und ein frohes Osterfest wünscht Vikar Thomas Wollbeck.
Siehe auch im Gotteslob: 383_Ich lobe meinen Gott
Familienimpuls: Ostern
Für Dich - Impuls zum 5. Fastensonntag C - 06.04.2025
Impuls zum 5. Fastensonntag C - 06.04.2025
Schrifttexte: Jes 43,16-21 - Phil 3,8-14 - Joh 8,1-11
"Denkt nicht mehr an das, was früher war … Siehe, nun mache ich etwas Neues.
Schon sprießt es, merkt ihr es nicht?“ (Gott bei Jesaja in 43,18f)
Das „Eisenkreuz“ erhebt sich am höchsten Punkt des spanischen Jakobsweges. Man sagt, Karl der Große hätte es einst dort aufgerichtet. Auf jeden Fall steht es schon sehr lange. Der Hügel, in den es eingepflanzt scheint, ist durch viele Jahrhunderte hindurch gewachsen - und wächst noch immer. Die Pilgerinnen und Pilger sind eingeladen, auf dem Weg dorthin einen Stein mitzunehmen. Sie bringen ihn von zu Hause mit oder suchen ihn unterwegs, als Zeichen für Lasten, die sie tragen; als Symbol für Schuld, die sie be-lastet; als Mitbringsel zerfallener Träume oder mancher Bruchstücke ihrer Biographie. Hier dürfen sie ihn ablegen und liegen lassen, so wie die Schriftgelehrten im heutigen Evangelium. Hier fällt die Steinigung aus. Hier wird kein Urteil gesprochen und keine Strafe vollstreckt. Hier ist Vergebung und die Zusage Gottes, dass er selbst in dir und mir den Boden bereitet, damit alles ganz neu beginnen kann.
Einen gesegneten Sonntag wünscht Vikar Thomas Wollbeck.
Siehe auch im Gotteslob: 161_Du rufst uns, Herr, trotz unsrer Schuld ...