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Digitaler Gesprächsabend zum Synodalen Weg am 2. November

Der Diözesanrat der Katholiken im Bistum Würzburg lädt alle Interessierten am Mittwoch, 2. November, 19 Uhr, ein, mehr über die vergangene 4. Synodalversammlung sowie über den aktuellen Stand aus zwei der insgesamt vier Synodalforen zu erfahren.

Es soll an dem Abend auch ausdrücklich Zeit sein, um Fragen an die Synodalen stellen oder sich an der Diskussion beteiligen zu können. Interessierte haben so die Möglichkeit mehr über die Herausforderungen und Chancen des Synodalen Weges zu erfahren.

Digitaler Gesprächsabend Synodaler Weg

Neben Bischof Dr. Jung werden auch der Vizepräsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Prof. Dr. Thomas Söding (Mitglied im Synodalforum „Macht und Gewaltenteilung in der Kirche“) und die Generaloberin der Oberzeller Franziskanerinnen, Sr. Dr. Katharina Ganz (Mitglied im Synodalforum „Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche“) teilnehmen.

Das Angebot ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich!

Bitte bewerben Sie die Veranstaltung auch bei weiteren Interessent*innen.

Der Zugangslink:

bistum-wuerzburg.webex.com/wbxmjs/joinservice/s…

Hintergrund:

Die Aufdeckung der Missbrauchstaten hat eine doppelte Katastrophe ans Tageslicht gebracht: Zum einen haben die Missbrauchstaten selbst in einem weit höheren Ausmaß als bisher angenommen Menschenleben zerstört und stehen damit auch in größtem Kontrast zur christlichen Botschaft.

Zum anderen wurden fächendeckend Missbrauchstaten vertuscht, Täter nur in andere Gemeinden versetzt und vor allem Opfer nicht angehört bzw. nicht ernstgenommen. Hier haben nicht nur einzelne Bischöfe und Personalverantwortliche versagt. Hier hat sich gezeigt, dass das System krankt.

Die Kirche steckt in einer tiefergreifenden Krise, die nicht nur mit Fragen der Sexualität zu tun hat. Die wenigsten Missbrauchstäter sind pädophil veranlagt. Gerade im Kontext Kirche ist der sexuelle Missbrauch vor allem ein Macht-Missbrauch. Und auch die Verantwortlichen in den Diözesen haben ihre Macht zum Vertuschen missbrauchen können, da es in der Römisch-Katholischen Kirche kaum Instrumente der Machtbegrenzung zur Verhinderung von Machtmissbrauch gibt (z.B. Gewaltenteilung oder unabhängige Gerichte). Daher lautet das erste der vier Themen des Synodalen Weges: „Macht und Gewaltenteilung in der Kirche – Gemeinsame Teilnahme und Teilhabe am Sendungsauftrag“

Die Dämonisierung jeder sexuellen Begegnung außerhalb des Ideals (in der Ehe und in Offenheit für Nachkommen) als schwere Sünde hat sicher die offene Auseinandersetzung von Priestern mit der eigenen Sexualität erschwert und auch zum Vertuschen beigetragen (Was nicht sein darf, kann nicht sein). So lautet das zweite Thema: „Leben in gelingenden Beziehungen – Liebe leben in Sexualität und Partnerschaft“

Der Zölibat ist nicht die Ursache für die Missbrauchstaten. Dennoch: Ein mit einem gewissen Status versehenes Amt, das ein eheloses Leben fordert, zieht Menschen an, die sich mit ihrer Sexualität nicht auseinandersetzen. So geht es im dritten Thema „Priesterliche Existenz heute“ nicht nur aber auch um den verpflichtenden Zölibat für die Priester.

Während die ersten drei Themen sich aus der Missbrauchskrise ergeben, kam das vierte Thema eher aus aktuellem Anlass („Maria 2.0“) dazu: „Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche“

Für jedes Thema wurde ein Synodalforum eingerichtet, dass die Beschlüsse thematisch vorbereitet.

Die Synodalversammlung hat ca. 230 Mitglieder, die je zur Hälfte von der Deutschen Bischofskonferenz und vom Zentralkomitee der Katholiken gestellt werden. Sie tritt 2020 und 2021 insgesamt viermal zusammen.

Für Beschlüsse sind JA-Stimmen von 2/3 der Mitglieder und 2/3 der Bischöfe nötig.
Beschlüsse mit weltkirchlicher Bedeutung werden an den Papst weitergeben. Über die Umsetzung aller anderen entscheidet jeder Bischof frei in seinem Bistum.

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