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Bild: Pater Reddy 2020

 

Ihr habt gesehen, was ich den Ägyptern angetan habe,

wie ich euch auf Adlerflügel getragen

und zu mir gebracht habe.“

Exodus 19, 4

 

Vor welchen Herausforderungen stehen wir heute?

Wo ist die „Unterdrückung Ägyptens“ heute?

Was trägt und ermutigt uns, dass wir uns den Herausforderungen heute stellen?


Wo habe ich in meinem Leben erfahren, dass ich getragen bin?

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Jesus Christus, Brot des Lebens, du machst unser Leben hell

Fronleichnam in Retzstadt

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Ein ganzes Jahr habe ich in Israel verbracht. Das Studium, die Begegnung mit einer fremden Kultur, das Erkunden der heiligen Stätten, das Leben im besetzten Gebiet ... Während unserer einwöchigen Exkursion durch die Wüste Sinai sind wir todmüde nach einem langen Fußmarsch bei ein paar Beduinenzelten angekommen. Wir verstanden zwar wenig, hatten aber den Eindruck, dass wir dort sehr willkommen waren. Unser 'Beduinenguide' übersetzte das Wichtigste: Wir sollten doch bei den Beduinen übernach­ten und - wir sind am Abend zum Brotbacken und Brot essen eingeladen!

Einige Stunden später saß unsere Gruppe um die Feuers­glut. Die Beduinen kamen dazu, es wurde gesungen, mit Händen und Füßen gestikuliert ... Unser Gastgeber legte den zubereiteten Brotteig in einer großen Flade über die Feuerglut. Die Beduinen wurden ruhiger, wir spürten, dass es eine besondere Situation war. Es dauerte nicht lange, bis die erste Flade gebacken war. Es war fast eine Zeremonie, als der Beduine mit der Brotflade von einem zum anderen ging und jedem ein Stück abbrach ...

Unser 'Beduinenguide'... kommentierte dann die Zeremo­nie. Oder soll ich sagen die Liturgie? Wenn ein Beduine mit einem anderen Brot teilt, dann ist dies das höchste Zei­chen der Gastfreundschaft. Mit keinem anderen Zei­chen und mit keinem anderen Wort kann er dieses Zeichen des Brotteilens überbieten: "Du bist mein Gast, und ich werde mich ganz in deiner Nähe aufhalten. Dir kann nichts passieren, ich werde dich beschützen. Ja, wenn's drauf an­kommt, werde ich auch mein Leben einsetzen, damit es dir gut geht".

Ich weiß, dass mit dieser Geschichte nicht die Bedeutung der Eucharistie erklärt ist. Ich weiß aber genauso, dass Je­sus ein Kind dieser orientalischen Kultur war und ihm die­ses Zeichen sicher nicht fremd war ...

Aus: Gerhard Hauk, Unter Beduinen, in: Unsere Brücke 6/95

Jesus, danke, du bist nah bei mir
Ich hab dich gern, du bist mein Freund.
Ich habe Kraft mit dir.

Danke, Jesus, danke, du schenkst mir dein Licht.
Es macht mich hell, du leuchtest mir,
so fürchte ich mich nicht.

Danke, Jesus, danke, du sagst mir dein Wort.
Es zeigt mir den Weg, du gehst mit mir,
geh nicht mehr von mir fort.

Danke, Jesus, danke, du schenkst dich im Brot.
Wir werden eins, du bist in mir,
in Freud und auch in Not.

(Text von Sr. Esther Kaufmann im Familienbuch "Auf dem Weg zur Erstkommunion", S. 135)

Ein Feiertagsimpuls für Familien und Erstkommunionkinder

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Feiertagsimpuls_Fronleichnam.pdf

Herausgeber: Referat Ehe- und Familienseelsorge Diözese Würzburg

Eine Kollegin erzählte mir vor kurzem, dass sie die Corona-Zeit erlebe, wie das Fahren in einer Spielstraße, in einer verkehrs-beruhigten Zone, irgendwie ausgebremst. Eben: Fahren im Schritt-Tempo! Runter vom Gas!
Ja, Wir mussten uns verabschieden von unseren Plänen, unserem gewohnten Alltags-Rhythmus in Schule und Beruf, in der Familie, im Freundeskreis ... und leben lernen mit Unsicherheit, Chaos und Zukunftsängsten. Eine Riesen-Herausforderung – oft sehr schmerzhaft! Und gleichzeitig gab es da viele kleine, kreative Schritte der Ermutigung: in der Presse, Osterbriefe für Senioren, vermehrte und intensive Telefonate, neue Formen der Verbindung über das Internet...
Nein, es kam zu keinem Stillstand – langsam im Schritt-Tempo ging es weiter. Und ich glaube es tut gut auch jetzt, die Öffnung langsam anzugehen. Nichts zu übereilen, sondern Schritt für Schritt zu überlegen, wie wir leben wollen, was uns wichtig ist, persönlich, beruflich, gesellschaftlich, kirchlich. Denn so einiges ist uns allen, glaube ich, neu bewusst geworden: wie wertvoll unsere Beziehungen sind. Die Situation unserer Pflegekräfte. Der Spagat der Eltern zwischen Beruf und Kindererziehung....

In jeder Krise steckt die Chance eines Neuanfangs, die Chance der Veränderung. Stellen wir uns der Frage: wollen wir einfach nur zurück, zu dem „alten“ Leben, zu den „alten“ Freiheiten? Ist das „Alte“ uns genug? Gibt es nicht vielleicht mehr an Leben, ganz andere Wege? „Mensch-Sein bedeutet Veränderung“. (Kardinal John Henry Newman). Darum lassen wir uns fordern von den uns auferlegten Zumutungen und im Schritt-Tempo Neues denken und wagen, miteinander und mit Gott, der uns zusagt: „ich bin mit euch alle Tage, bis zum Ende der Welt“ (Mt 28,20).
Bleiben Sie gesund und neugierig auf das Leben!

Claudia Jung
Pastoralreferentin

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Geschichten von Jesus
- sind spannend!
- machen mir Mut!
- zeigen mir ich bin nicht allein!
- erklären mir große Worte, wie Gott und Himmelreich!
- begleiten mich mein Leben lang!
- trösten mich, wenn ich traurig bin!
- schenken mir Hoffnung!
- sind wie bunte Bilder!
- verschönern, so manche Kinderzimmertür!

Hast du auch eine Lieblingsgeschichte von Jesus?
☺ Ja, dann erzähl sie doch einfach, deinen Eltern, Kindern, Geschwistern, Freunden…oder?
? Nein, dann schnappe dir eine Bibel und schau einfach mal im Neuen Testament nach
...es lohnt sich!

Martina Röthlein

so ein Wort, das in den letzten Wochen oft zu hören war. Was ist für das Leben notwendig? Was dient der Aufrechterhaltung des Zusammenlebens?
Plötzlich wurden Berufsgruppen wichtig, die vorher gesellschaftlich nicht sehr beachtet wurden: Krankenschwestern und Pfleger, Dienste in den Alten- und Pflegeheimen, Verkäuferinnen und Verkäufer, Reinigungskräfte, Mitarbeiter der Zustelldienste usw. Und wir haben gelernt, dass nicht steigende Aktienkurse das Zusammenleben aufrecht erhalten, sondern das einfache und oft nicht immer leichte Füreinander dasein. Systemrelevant ist das Füreinander Dasein, das ein gutes Mitein- ander ermöglicht.
Wir feiern Pfingsten - die Stunde des Heiligen Geistes. Er gibt die Kraft, verschlossene Türen zu öffnen, umzudenken und neu zu lernen, das Leben zu betrachten, zu erkennen, worauf es im Fall des Falles ankommt.

Albin Krämer, Dekan

Ich träume von einer Gemeinde,
in der einer dem anderen hilft
und in der jeder gebraucht wird.

Ich träume von einer Gemeinde,
in der für alle Platz ist,
für die Gesunden und Kranken,
für die Jugendlichen und die Alten.
Und auch für die, die nichts leisten,
weil sie müde sind und resignieren.

Ich träume von einer Gemeinde,
in der jeder mit jedem redet,
in der Konflikte fair ausgetragen werden,
in der Mutlose ein offenes Ohr finden,
in der Traurige getröstet werden
und die Einsamen Freunde finden.

Ich träume von einer Gemeinde,
in der das Evangelium so verkündet wird,
dass es den Menschen hilft zu leben,
in der Menschen von Jesus
und seiner Botschaft so begeistert sind,
dass die anderen davon erzählen
und daraus selbst leben.

In träume von einer Gemeinde,
in der die Gottesdienste Feste sind,
bei denen sich alle wohlfühlen, weil
sie Kraft bekommen für ihren Alltag,
bei denen richtige Gemeinschaft entsteht,
weil jeder mitmachen kann.

Ich glaube daran, ich träume davon.
Denn wer keinen Mut zum Träumen hat,
hat auch keine Kraft zum Kämpfen.

Søren Kierkegaard (1813 – 1855)
Dänischer Philosoph, Theologe, Schriftsteller

Medizinalrat Professor Breit war gestorben. Seine drei Söhne trafen sich zu dem traurigen Geschäft, seinen Nachlass unter sich aufzuteilen. Unter vielen Kostbarkeiten fand sich eine Vitrine, wie es sie früher öfters in Haushal­ten gab: ein schmaler hoher Glasschrank mit vergoldeten Pfosten und geschliffenen Scheiben. Diesen Schrank hatte der Vater bei Lebzeiten wie ein Heiligtum gehütet. Auf­bewahrt hatte er darin kleine Kostbarkeiten und seltene Erinnerungsstücke.

Beim Ausräumen stutzten die Brüder plötzlich. Im unter­sten Fach hatte einer von ihnen ein merkwürdiges Gebilde entdeckt: einen grauen, verschrumpften und knochenharten Klumpen, wie von Kinderhand aus Lehm geknetet. Vor­sichtig nahm er ihn heraus, im Glauben, etwas sehr Wert­volles in Händen zu halten. Die Brüder traten hinzu und hielten den merkwürdigen Gegenstand unter die Lampe. Wie groß war ihr Erstaunen, als sie erkannten, dass es sich um nichts anderes handelte als um ein vertrocknetes Stück Brot. Ratlos sahen sie einander an. Von welchem Wert mag dieses Brot dem Vater gewesen sein? Warum hatte er wohl jahrelang ein altes Stück Brot in der Vitrine aufbe­wahrt?

Endlich befragten sie die alte Haushälterin. Die brauchte sich nicht lange zu besinnen. Unter häufigem Schluchzen wusste sie folgende Begebenheit zu berichten: In den Hun­gerjahren nach dem Weltkrieg hatte der alte Herr einmal schwerkrank daniedergelegen. Zu der akuten Erkrankung war ein allgemeiner Erschöpfungszustand getreten. Die Ärzte runzelten bedenklich die Stirn und murmelten etwas von kräftiger Kost. Damals hatte ein Bekannter ein halbes Stück Brot geschickt mit dem Wunsch, der Medizinalrat möge es getrost essen. Auf diese Weise käme er wieder ein wenig zu Kräften. Es sei ein gutes, vollwertiges Brot, das er selbst von einem Ausländer erhalten habe.

 

Zu dieser Zeit aber lag gerade im Nachbarhaus die kleine Tochter des Lehrers krank im Bett. Der Medizinalrat ver­sagte sich deshalb das Brot selbst zu essen. Er schickte es den Lehrersleuten hinüber. “Was liegt an mir altem Manne”, sagte er, “das junge Leben dort hat es nötiger!”

Wie sich aber später herausstellte, hatte auch die Lehrers­frau das Brot nicht behalten wollen. Sie hatte es der alten Witwe weitergegeben, die in ihrem Dachstübchen ein Not­quartier bezogen hatte. Aber auch damit war die selt­same Reise des Brotes nicht zu Ende. Die Alte mochte eben falls nicht davon essen. Sie trug es zu ihrer Tochter, die mit ih­ren beiden Kindern in einer kümmerlichen Kel­lerwohnung Zuflucht gefunden hatte. Die hingegen erin­nerte sich daran, dass ein paar Häuser weiter der alte Me­dizinalrat krank lag. Einen ihrer Buben hatte er kürzlich behandelt, ohne etwas dafür zu fordern. Nun ist die Gele­genheit da, dass ich mich bei dem freundlichen alten Herrn bedanke, dachte sie. Sie nahm das halbe Brot und ging damit zur Wohnung des Medizinalrates. Dieser erkannte sein eigenes Brot sofort wieder. Maßlos erschüttert sagte er: “Solange Menschen noch ihr letztes Stück Brot herge­ben, habe ich keine Angst um uns. Dieses Brot wollen wir gut aufheben. Wenn wir in Zukunft einmal nur an uns den­ken wollen, müssen wir es anschauen. Dieses Brot hat viele Menschen satt gemacht, ohne dass ein einziger davon gegessen hat. Es ist wie heiliges Brot. Es soll uns an den erinnern, der ge­rade Brot uns zum Zeichen seiner letzten Hingabe ge­schenkt hat”. Damals legte es der Medizinalrat in die Vi­trine. Und oft hat er es angeschaut.

Erschüttert hatten die Brüder zugehört. Lange Zeit schwie­gen sie. Endlich sagte der Älteste: “Ich denke, wir sollten das Brot unter uns aufteilen. Ein jeder mag zum Andenken an den Vater ein Stück davon aufbewahren. Es soll auch uns daran erinnern, dass nur der wirklich lebt, der das Wertvollste weiterschenken kann”.

 

Herkunft unbekannt

pfingsten bg

Zu Pfingsten wünschen wir dir

dass du etwas von Gottes gutem Geist spüren kannst:

dem Geist des Vertrauens, der Hoffnung, der Liebe

dem Geist der Freundschaft, der Kraft, der Vergebung

dem Geist der Geduld, des Mutes, der Ausdauer

dem Geist der Gelassenheit, der Weisheit, des Rates

dem Geist der Hilfsbereitschaft und des Miteinanders

dem Geist des Gebetes und des Trostes

dem Geist der Stärke und der Klugheit

dem Geist, der dein Herz berührt.

Überlege doch mal,

wo und wann der Geist dein Herz bewegt -

was dich persönlich in deinem Leben beGEISTert?

Wer / Was macht dich glücklich? Wer / Was gibt dir Kraft?

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