logo Kirche im Raum Zellingen

Hallo ihr lieben Mit-Glaubenden,
das Wort der letzten Woche war '"wieder", so habe ich es gestern von einem Journalisten gehört. Wahrscheinlich wird es auch für die nächsten Wochen gelten, wenn hoffentlich so nach und nach "wieder" etwas möglich wird:
Freunde, Verwandte und Familie besuchen, Geselligkeit im Biergarten und auf der Terrasse, vielleicht sogar Reisen und Urlaub.

Trotz aller Euphorie und Dankbarkeit, sollten wir nicht vergessen, die Vernunft und den gesunden Menschenverstand einzusetzen, um auch weiterhin einander nahe sein zu können, ohne füreinander zur Gefahr zu werden.
Deswegen werden wir in der Kirche die öffentliche Feier der Gottesdienste Schritt für Schritt in einer Art erweitern, die ein möglichst risikofreies, gemeinsames Feiern möglich macht.

Wir begannen in dieser Woche in Retzbach und Zellingen sowie in Retzstadt und Duttenbrunn.
Für diese Feiern sind Anmeldungen vorgesehen, aber das wird in Zukunft nicht nötig sein.

Zu den Werktagsgottesdiensten können Sie eine Teilnahme gerne mit den Geistlichen absprechen - Gruppen bis ca. 5 Personen sind möglich.

Im Freien ist der Spielraum für Begegnungen ohnedies risikoärmer.
Deswegen bieten wir allen Gruppen unserer Gemeinden die Möglichkeit, Gottesdienste "unter freiem Himmel" anzuregen.

Sprechen Sie uns an, für Familien- und Kindergottesdienste, für Team- oder Zielgruppenfeiern.

Anbei ein Modell  für einen Familiengottesdienst zu "Christi Himmelfahrt".

Bleibt gesund und behütet.
Mit vielen lieben Grüßen,
Thomas Wollbeck

chf

Feiertagsimpuls_Christi-Himmelfahrt_2020.pdf

das Lied über die Rettung aus Erniedrigung und Unterdrückung

Impulse zum Magnifikat (in 5 Abschnitten, im Monat Mai 2020)

4. Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten:

Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind.

Er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen.

Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben und lässt die Reichen leer ausgehen:

Maria gibt ihrer Vision  Ausdruck, dass durch ihren Sohn Jesus die ungerechte Ordnung der Welt gestört wird.

Ihrer Vision, dass Oben und Unten aufgehoben wird, dass Vorne und Hinten nicht mehr zählt, dass die Gemeinschaft Jesus Christi eine Gemeinschaft von Gleichgestellten ist – egal wo man herkommt, egal was man glaubt, egal welche Farbe, welches Geschlecht  man hat.

Das Magnifikat beschreibt einen Veränderungsprozess, der nicht zum Nulltarif zu haben ist. Er kostet seinen Preis. Er verlangt etwas von allen Beteiligten. Auch von Maria, der Mutter Jesu wird viel verlangt. Ihr Weg an der Seite von Jesus ist kein Zuckerschlecken.

Nicht nur die Mächtigen sollen sich verändern, auch die Machtlosen können nicht bleiben, wie sie sind.

Alle sind aufgerufen neue Schritt zuwagen:

- den Hochmut, den Stolz, die Mauern – sprich alle Verhärtungen des Herzens – zu lösen und zu überwinden

- die Macht, die uns gegeben ist, verantwortungsbewusst einzusetzen

- Machtmissbrauch, Erniedrigungen, Ausgrenzungen sichtbar machen und dagegen angehen

- den Hunger in der Welt wahrnehmen und mithelfen ihn zu lindern,

- den eigenen Hunger nach der Liebe Gottes spüren und Gott aufrichtig suchen.


(Claudia Jung)

Wenn es dunkel um mich herum wird:
Du bist da!

Wenn es mir klamm um's Herz wird:
Du bist da!

Wenn mich mein Gewissen verurteilt:
Du bist da!

Wenn mir meine Lieben fehlen:
Du bist da!

Wenn ich von einem Menschen gerufen werde:
Du bist da!

Wenn ich dann doch Trost und Hoffnung finde:
Du bist da!

(Ute A. Boltz)

Ein Andenken an alle Wallfahrten und Prozessionen, die sonst immer im Marienmonat Mai durchgeführt werden.
Ein Dankeschön dazu an die Retzstadter Musikanten!

senfEs gehört zu meinen Lieblingslieder: Kleines Senfkorn Hoffnung.
Bei den Pfadfindern haben wir es oft gesungen. Als ich in Würzburg mit dem Studium begann, war gerade die Würzburger Synode vorbei und hat uns einen tollen Text hinterlassen:
UNSERE HOFFNUNG - ein 9 Bekenntnis zum Glaubenin dieser Zeit.” Dieser Text hat mich geprägt und zu meiner Priesterweihe wählte ich den Bibelvers:

Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der nach der Hoffnung fragt, die euch erfüllt“ (1 Petr 3,15)

Ein Schüler des Apostels Petrus hat ihn geschrieben um das Jahr 90 n. Chr. an Christen in Kleinasien, die dort in einer Minderheit lebten und sehr kritisch angeschaut wurden. „Fürchtet euch nicht und lasst euch nicht erschrecken,“ so lesen sie und werden ermutigt, von ihrer Hoffnung zu erzählen. „Kleines Senfkorn Hoffnung... werde ich dich pflanzen“, so heißt es im Lied.

Wie kann ich das Senfkorn Hoffnung pflanzen? Wie kann ich von meiner Hoffnung erzählen?

„Ich weiß, was ich will und weiß auch warum.“ Das war uns bei den Pfadfindern wichtig: „begründetes Handeln.“ Ich erzähle von mir, von dem, was mich trägt, was mich motiviert, was ich erreichen will.
Räume schaffen, wo Hoffnung wächst - darauf kommt es für mich in der Kirche an. Ich darf da sein. Ich muss mich nicht verstellen. Ich darf ICH sein. Ich bringe mich ein mit dem, was ich kann - so eröffnen sich Räume der Hoffnung, die WIR gestalten: mit anderen das Leben teilen, lachen, weinen, sich freuen, der Verheißung Gottes trauen und seine Gegenwart feiern. „Menschen, die aus der Hoffnung leben, sehen weiter.“ Schritt für Schritt - gehen, nicht stehenbleiben im Denken und Handeln. So wünsche ich uns das Senfkorn der Hofffnung im Herzen.

Albin Krämer
Pfarrer

Bistumsblog 042

Ab nächster Woche dürfen wir also allmählich wieder… in Kirchen gemeinsam öffentlich Gottesdienste feiern… aber natürlich nur unter „Corona-Bedingungen“. Und da komme ich jetzt schon ins Nachdenken.

Desinfektionsmittel scheinen sehr wichtig zu sein… hoffentlich desinfizieren wir da aus Versehen nicht gleich unseren Glauben mit. Und ausreichend Abstand - Platzanweiser und eventuell telefonische Anmeldung zu Gottesdiensten? Naja, immerhin kommen dann endlich mal die vorderen, notorisch leeren Kirchenbänke zum Einsatz – vielleicht findet ja sogar der eine oder die andere Gefallen an den Plätzen in der 2. Reihe? „Einbahnstraßenregelung“ beim Kommuniongang – und noch nicht mal ein „Amen“, weil der Priester kein „Der Leib Christi“ sagen soll. Kein netter Plausch nach dem Gottesdienst auf dem Kirchenvorplatz, kein Friedensgruß, ach – und man muss dran denken, das eigene Gotteslob mitzubringen.

Das Bundesverfassungsgericht hat erklärt, dass Gottesdienste eher wie Konzerte und Sportveranstaltungen zu bewerten sind. Hm. Bei dieser Form würde das irgendwie stimmen - da sind wir Zuschauer dessen, was da „vorne“ passiert. Ein solches Verständnis aber hatten wir vor fünfzig Jahren, als wir noch von „Gottesdienst-“  und „Kirchenbesuchern“ sprachen. Heute gehen wir eigentlich eher von „Mitfeiernden“ und „Teilnehmer*innen“ aus. Aber klar, wenn empfohlen wird, dass man nicht singen soll, weil das eine erhöhte Gefahr der Virenübertragung mit sich bringt, dann muss man eben spielen lassen. Eucharistiefeiern mit 1,5 m Abstand, ohne Gesang, mit desinfizierten Händen – okay.

Ich weiß nicht, aber irgendwie haben solche Gottesdienste nicht allzu viel mit dem zu tun, was ich mir darunter vorstelle.

Gut, es wird Wochen, wenn nicht sogar Monate dauern, bis wir wieder Gottesdienste wie „Vor-Corona“ feiern können. Wahrscheinlich braucht es irgendwelche Zwischenlösungen.

Aber warum eigentlich nicht auch eine halbe Stunde „stille Anbetung mit Aussetzung“ in der Kirche? Warum nicht zwanzig Biertischbänke (zwei Teilnehmer pro Bank oder eine Familie) auf die Wiese neben der Kirche stellen – und eine Wort-Gottes-Feier im Freien halten?

Wir waren auf einem guten kreativen Weg, die „Kirche“ und den Glauben wieder zu uns nach Hause zu holen. Da verabredet sich eine Gruppe, gemeinsam im Internet den Gottesdienst mit dem Bischof zu feiern – und sich anschließend per Skype darüber auszutauschen. Da werden brennende Kerzen ins Fenster gestellt und ein Vaterunser gebetet. Familien feiern Gottesdienste zuhause – und kommen neu über den Glauben ins Gespräch. Der Kinderchor singt ein Lied, in zwanzig verschiedenen Wohnzimmern aufgenommen und zusammen geschnitten. Der Diakon liest einen Impuls aus seinem Arbeitszimmer. Da werden liebevoll vorbereitete Andachten per „live-stream“ übertragen – und fast jede Pfarreiengemeinschaft hat irgendwelche Seiten geschaltet mit Texten und Gebetsanregungen. Selten waren wir so kreativ und erfinderisch wie in den letzten Wochen.

Vielleicht das eine tun und das andere nicht lassen: Mit Eucharistiefeiern unter diesen Bedingungen vorsichtig und behutsam Erfahrungen sammeln – und kreativ an anderen Formen, die schon entstanden sind, weiterspinnen.

Und wie wäre es denn, wenn man diese langsame und vorsichtige Phase der „Öffnung“ mit einer Andacht zur Heiligen Corona am 14. Mai beginnen würde? Das ist nämlich ihr Gedenktag. Und sie ist tatsächlich nicht nur die Patronin gegen Seuchen, sondern auch für Geldangelegenheiten – und da werden wir wohl in den nächsten Monaten und Jahren auch dringend eine Fürsprecherin brauchen.

Übrigens, in Anlehnung an einen Text, der seit Wochen in den verschiedensten Variationen im Netz kursiert: Spargel ist auch nicht abgesagt (zum Glück scheinen sich doch noch Menschen zum Spargelstechen gefunden zu haben!).

Definitiv abgesagt aber ist das Lied: „Einer hat uns angesteckt…“ – wahrscheinlich für die nächsten zehn Jahre… !

© Andrea Schwarz erschienen im Bistumsblog in Osnabrück

das Lied über die Rettung aus Erniedrigung und Unterdrückung

Impulse zum Magnifikat (in 5 Abschnitten, im Monat Mai 2020)

3. Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht über alle die ihn fürchten:

Maria stellt klar: in ihrer Erwählung durch Gott, ist sie eine von vielen.

Angefangen von Noah, über Abraham bis heute wird der Glaube weitergegeben von Generation zu Generation. Jede hat ihre eigene Sichtweise, ihre Fragen und Zweifel, aber auch ihre Erfahrungen und Erkenntnisse mit diesem Gott: Gott wendet sich dem Menschen zu, richtet ihn auf, schenkt ihm Leben, vergibt die Schuld und gibt Kraft zum Neubeginn.

Damit das Erbarmen Gottes bei uns ankommen kann, braucht es von unserer Seite her Offenheit. Oder anders ausgedrückt:  Ehrfurcht vor Gott. Das hat nichts mit Furcht oder Angst zu tun. Vielmehr geht es um Achtung und Respekt ihm gegenüber.

Es geht um Achtung und Respekt vor den Menschen und vor allem, was lebt.


(Claudia Jung)

Im Marienmonat Mai wird nicht nur die uns wohl bekannteste Heilige – Maria, Mutter Gottes – verehrt,
sondern auch eine bisher meist unbekannte frühchristliche Märtyrerin aus dem 2. Jahrhundert.

Besonders in Österreich und Ostbayern werden der Heiligen Corona, deren Gedenktag am 14. Mai begangen wird, mehrere Wallfahrten und Kirchen zugesprochen.
Die Heilige Corona gilt als Patronin des Geldes, der Fleischer und Schatzgräber.
Außerdem wird sie um Standhaftigkeit im Glauben, bei Bitten gegen Unwetter und Missernte und zur Abwendung von (Vieh-)Seuchen angerufen.

Dass nun – fast 2000 Jahre – später eine weltweite Seuche ihren Namen trägt und sie eine Patronin gegen Seuchen ist, ist vielleicht eine Ironie des Schicksals ...
... vielleicht aber auch ein Zeichen dafür, dass Gott für uns Menschen in jedem Übel ein Gehör hat, dass uns Gott in jeder Not beisteht und uns neue Wege zeigen wird!

Auf die Fürsprache der Heiligen Corona halte alle Krankheit und allen Schaden von uns fern, guter Gott!
Heilige Corona, bitte für uns!

Bleiben Sie gesund!

Ihre Barbara Stockmann, Pastoralreferentin

das Lied über die Rettung aus Erniedrigung und Unterdrückung

Impulse zum Magnifikat (in 5 Abschnitten, im Monat Mai 2020)

2. Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut. Siehe von nun anpreisen mich selig alle Geschlechter. Denn der Mächtige hat großes an mir getan und sein Name ist heilig

Gott schaut Maria an – er gibt ihr Ansehen und Würde und eine große Aufgabe.

Er holt sie raus aus der „Niedrigkeit“.

- „Niedrigkeit“ – das kann ein Hinweis sein auf die Situation der Frauen in der damaligen Zeit: sie hatten in der Öffentlichkeit keine Rechte und keine Bedeutung; sie waren wichtig zum Kinderkriegen, Frauen, die unfruchtbar waren, wurden oft diskriminiert.

- „Niedrigkeit“ – das kann ein Hinweis sein auf die Haltung, die manchmal uns Frauen nachgesagt wird, dass wir unsere eigenen Leistungen klein reden und als selbstverständlich abtun.

- „Niedrigkeit“ – das kann unsere demütige Haltung Gott gegenüber sein, der unser aller Leben in seinen Händen hält.

Gott holt Maria aus der Niedrigkeit heraus. Sie wird dabei nicht hochmütig. Sie erkennt Gott, als den Mächtigen und Heiligen an – doch sie erkennt auch welchen Anteil, welche Aufgabe sie am heilvollen Handeln Gottes hat.

Gott schaut auch uns an. Er  nimmt uns ernst. Er braucht uns und unsere Begabungen, damit seine Botschaft lebendig bleibt.


(Claudia Jung)

Für die Kinder haben wir heute einen besonderen Link gefunden:

Die Bibel für Kinder: Josef, erzählt von Religionslehrerin i.K. Stefanie Witte

josefyt

https://youtu.be/MNcLGG4eKK0

das Lied über die Rettung aus Erniedrigung und Unterdrückung

Impulse zum Magnifikat (in 5 Abschnitten, im Monat Mai 2020)

1. Meine Seele preist die Größe des Herrn und mein Geist jubelt über Gott meinen Retter:

Aus diesem Satz spricht Dankbarkeit und eine felsenfeste Überzeugung, dass Gott immer an der Seite von Maria steht. Er geht mit ihr durch Dick und Dünn.

Ich glaube nicht, dass dieser Satz ihr sofort nach der Erscheinung des Engels auf der Zunge lag. Ich glaube eher, dass Zweifel und Fragen sie geplagt haben:

Warum ich? Was wird Josef dazu sagen? Was denken die Leute?

Nach einer intensiven Auseinandersetzung mit sich selbst, mit Josef und Elisabeth und schließlich mit Gott hat Maria zu diesem Gott - Vertrauen gefunden. Sie konnte ihr Schicksal annehmen und es dankbar als großes Geschenk und Chance von Gott wahrnehmen.

Für welche Begebenheiten in unserem Leben, für welche Wegbegleitung bei schweren Entscheidungen können wir „Danke sagen“?


(Claudia Jung)

pfarrhausGut ist es, ein Dach über dem Kopf zu haben, ein Zuhause, eine Wohnung, einen Ort, wo ich gut da sein kann.

Seit 8 Jahren darf ich im Pfarrhaus von Zellingen wohnen und arbeiten.

„Ich gehe, um einen Platz für euch vorzubereiten,“ sagt uns Jesus an diesem Sonntag im Evangelium (Joh 14,1-12).

Wir suchen alle unseren Platz im Leben: wo wir wohnen, mit wem wir das Leben teilen, was wir arbeiten, wie wir den Alltag gestalten, unsere Freizeit verbringen…….

Dieser Platz kann sich verändern: wir ziehen um, wechseln die Arbeitsstelle oder sogar den Beruf, die Familiensituation verändert sich, wir entdecken ein neues Hobby….

Aber: wir brauchen unseren Platz! Wir suchen ihn und gestalten ihn, mit dem, was wir können, uns an Fähigkeiten angeeignet haben, mit unseren Träumen und Ideen. Das klappt nicht immer so, wie wir es gerne hätten. Da gibt es auch manchmal Tränen, Abschied, Schmerz. Die Zusage Jesu: „ich bereite einen Platz für euch vor“, lässt mich vertrauen, dass ich diesen meinen Platz immer wieder finden werde.

„Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben“, sagt Jesus weiter.
Manchmal ist es spannend und auch ganz schön verrückt, welche Wege wir im Leben gehen, um unseren Platz zu finden. Aber wir finden ihn - denn die Zusage Jesu steht.

Hast Du Lust, Dich mit einem aus Deiner Familie oder einem guten Weggefährten über Deinen Platz im Leben auszutauschen?

Albin Krämer
Pfarrer

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