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Schrifttexte: Jes 62,1-5 - 1 Kor 12,4-11 - Joh 2,1-11

sekt

„Du jedoch hast den guten Wein bis jetzt aufbewahrt.“

(Der Mundschenk, als Jesus 600 Liter Wein spendiert hat; in Joh 2,10)


Ganz am Anfang seines sogenannten „öffentlichen Wirkens“, noch bevor er anfängt zu predigen, da gibt Jesus erst einmal einen aus. Mit seinen Freunden war er auf einer Hochzeit eingeladen, als plötzlich der Wein auszugehen drohte. „Füllt die Krüge mit Wasser!“, so trug er es den Dienern auf. Er meinte aber nicht die fast ausgetrunkenen Gefäße. Er wollte nicht einfach den Rest ein bisschen strecken, in der Hoffnung, dass es keiner merkt. Die großen Krüge mit dem Reinigungswasser ließ er füllen, bis oben hin. Und da, wo niemand es vermutet hätte, da schmeckt man plötzlich neuen Wein von der allerbesten Sorte. Ich denke, so wollte Jesus sein Wirken verstanden wissen. Seine Kunde von Gott soll eine frohe und frohmachende Botschaft sein; gute Nachricht, die heilt und aufrichtet;
ermutigende Worte, die trösten und stärken und zur Freude und zum Feiern einladen, da, wo es vielleicht keiner vermutet.

Dies als seine Nachfolger:innen auch heute wirksam werden zu lassen, das wünscht uns allen
Vikar Thomas Wollbeck

Siehe auch im Gotteslob: 803_Unser Leben sei ein Fest ...

Schrifttexte: Jes 40,1-5.9-11 - Tit 2,11-14;3,4-7 - Lk 3,15-16.21-22

jordan see gennesaret

„.... Wie er (Jesus Christus) uns gleichgeworden ist in der menschlichen Gestalt, so werde unser Inneres neu geschaffen nach seinem Bild.“
So beten wir am Fest der Taufe des Herrn.
Am Jordan „öffnete sich der Himmel und der Heilige Geist kam....“ so erzählt das Evangelium von der Taufe Jesu.
Der Himmel öffnet sich über unserem Leben - es steht unter der Zusage und der Verheißung Gottes, dass ER für uns da ist und uns seinen Geist gibt.
Das ist uns in der Taufe geschenkt.

Gott schafft unser Inneres neu, stärkt unser Vertrauen, öffnet das Herz füreinander, weitet den Blick, lässt das Feuer der Lebendigkeit in uns brennen.
Gestärkt und befähigt durch Gottes Geist sind wir als Getaufte gerufen, täglich neu ins Leben aufzubrechen, zu suchen und zu pflegen, was uns lebendig macht, was uns Lebensfreude schenkt.

 

„Aus Wasser und dem Heiligen Geist, bin ich nun neu geboren; Gott, der die ewge Liebe heißt, hat mich zum Kind erkoren....“

(GL 491,2)

Albin Krämer

 

Schrifttexte: Num 6,22-27 - Gal4,4-7 - Lk 2,16-21

rom bahnhof

 

„Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn.“

(Paulus in Gal 4,4)


„Termini“ - so heißt der Hauptbahnhof von Rom. Wie ein mächtiger Riegel legt sich die imposante Bahnhofshalle aus den 1930er Jahren vor die Gleise:
Hier ist Endstation aller Wege, die bekanntlich nach Rom führen. Daher kommt auch der Name, der „Ende“ und „Abschluss“ bedeutet, ursprünglich einmal „Grenze“.
Wir kennen „Termine“ hauptsächlich aus den Einträgen in unserem Kalender. Meistens werden sie uns vorgegeben und bezeichnen den Endpunkt einer Zeitleiste. Bis dahin bestehen Möglichkeiten und Chancen etwas zu erledigen, sich irgendwo einzufinden oder sich auf eine Begegnung vorzubereiten. Meine Erfahrung von Zeit drückt sich hauptsächlich in Terminen aus, in Endpunkten und Grenzpunkten also. Das ist ziemlich einseitig. Wenn ich in der Bibel von einer „erfüllten Zeit“ lese, dann ist damit sicher etwas anderes gemeint. Das ist ein „richtiger Zeitpunkt“, einer, der nicht im Kalender steht und doch alles andere verdrängt. Das ist der Augenblick, das Jetzt, der Moment, für den es sich zu leben lohnt. Dass uns im neuen Jahr viel von solcher „erfüllter Zeit“ geschenkt werde - und dass wir diese Momente ergreifen, das wünscht uns allen
Vikar Thomas Wollbeck
Siehe auch im Gotteslob: 816_Meine Zeit, steht in deinen Händen ...

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Dieses Bild entstand bei der Kindermette auf dem Wallfahrtsplatz „Maria im Grünen Tal“ in Retzbach.

Auf den ersten Blick erkennt man eine fröhliche, harmonische Weihnachtskrippe mit Maria und Josef und dem Kind.
Vielleicht erst auf den zweiten Blick sieht man im Hintergrund den sterbenden Jesus am Kreuz, seine verzweifelte Mutter Maria und seinen traurigen Jünger.
Kann man da Weihnachten feiern – wenn man im Hintergrund schon das Leiden am Kreuz erblickt?
Oder: Können wir genau deshalb Weihnachten feiern, weil es uns ein bisschen Geborgenheit schenkt und von Gottes Liebe erzählt in einer Welt, in der es nun mal auch immer Sorgen und Schmerzen gibt?  
In diesem Sinne:

Frohe Weihnachten euch allen: Gott hat uns lieb und er sieht auch unsere Sorgen und unseren Schmerz!

Barbara Stockmann

Diese Idee des Kinderkirche-Teams in Duttenbrunn haben im Laufe des Advent 8 Familien und der Kindergarten aufgegriffen.

Die ganz unterschiedlich gestalteten Krippen können im Chörle der Kirche St. Margareta bis 9. Januar 2022 bewundert werden.

Wir hoffen, das alle viel Spaß beim Basteln hatten und bei den Überlegungen, was so alles zu einer Krippe gehört.

Vielen herzlichen Dank fürs Mitmachen!
das Kinderkircheteam

 

dom21

„Unser Christbaum steht schon in der Garage. Weihnachten ist gerettet.“

So sagte es mir eine ehemalige Mitarbeiterin vor einer Woche.

„Heute ist Euch der Retter geboren“,

(Lk 2,12)

so verkünden es die Engel auf den Feldern von Betlehem den Hirten damals und uns heute.
Weihnachten rettet uns - dafür steht der Christbaum!
In der Nähe meiner neuen Wohnung wurden in den letzten Wochen Christbäume verkauft - nur ein Schmuck für die Wohnung oder Ausdruck unserer Sehnsucht, dass unser Leben in all den Höhen und
Tiefen, in all den Fragen und Herausforderungen unserer Tage letztlich gerettet ist.

Wir dürfen Hoffnung haben - die grünen Zweige des Christbaumes, die wir schmücken, sind Zeichen der Hoffnung.
„Welt ging verloren, Christ ist geboren“,
so singen wir in diesen Tagen. Wir sind nicht verloren, die Geburt Jesu lässt uns hoffen. Er wird geboren in die Geschichte dieser Welt und kommt in unser Leben - wir sind nicht allein. So rettet uns die Feier der Weihnacht. Schenke wir einander die Nähe unseres Gottes, der im Kind von Betlehem uns Bruder und Freund geworden ist.

Frohe und gesegnete Weihnachten!

Albin Krämer

Schrifttexte: Mi 5,1-4a - Hebr 10,5-10 - Lk 1,39-45(-55)
vierteradvent

„Nachdem der Engel sie verlassen hatte, machte sich Maria auf
den Weg und eilte in eine Stadt im Bergland von Judäa und
besuchte Elisabeth.“

(Lk 1,39)


Zwei Frauen begegnen sich auf Augenhöhe. Hier sind es Elizabeth Majinya Abuk und Daharatu Ahmed Aliyu. Beide sind schwanger. Nicht unbedingt mit einem Kind, sondern mit einer Idee. Sie gehören zur Leitung des „Women's Interfaith Council“ und setzen sich in Nigeria seit über zehn Jahren für ein gewaltfreies Zusammenleben zwischen Christ:innen und Muslim:innen ein.
Ihre Blicke und Gesten, ihre ganze Haltung drücken Entschlossenheit und Stärke aus. Sie sind tatsächlich „guter Hoffnung“, dass ihr Einsatz ein ganzes Stück dazu beiträgt, in einer schwierigen Krisenregion Verständigung und Frieden zu ermöglichen. Dafür haben sie in diesem Jahr den Aachener Friedenspreis erhalten - zu Recht. Advent möchte uns immer wieder neu diese Perspektive öffnen, dass eine gute Zukunft vor uns liegt - und dass es sich lohnt, ihr den Weg zu bereiten.

Einen schönen Sonntag wünscht
Vikar Thomas Wollbeck

Siehe auch im Gotteslob: 874_Groß sein lässt meine Seele den Herrn ...

Schrifttexte: Zef 3,14-17 - Phil 4,4-7 - Lk 3, 10-18

advent21 zk

„Was sollen wir also tun?“
A - annehmen auch den, der dir nicht passt
D - da sein füreinander
V - vertrauen, dass alles gut wird
E - entdecken, was wichtig ist
N - neu beginnen, auch wenn du gestern gescheitert bist
T - tragen helfen denen, die deine Hilfe brauchen

„Was sollen wir also tun?“

So fragen am Jordan die suchenden Menschen Johannes den Täufer. Und er verweist sie wieder in ihren Alltag - auf ihr alltägliches Tun, den Umgang im Alltag miteinander kommt es an.
Das Familiengottesdienstteam in Zellingen hat das Wort ADVENT auf den Alltag hin durchbuchstabiert (siehe oben) - wer dieser Spur folgt, kann sich und seinen Alltag neu ordnen, sich neu auf den ausrichten, den wir erwarten: Jesus Christus.
Er kommt - als Kind, klein, hilflos, unscheinbar und doch ist ER der Lichtblick.
Der Blick auf ihn kann mir im Herzen Freude schenken, Freude, die mir neue Kraft gibt. Zu dieser Freude lädt uns der 3. Advent besonders ein: GAUDETE - FREUT EUCH!

Kein Befehl, sondern eine Ermutigung! A.D.V.E.N.T. (siehe oben) ist die Einladung, der Freude in meinem Herzen neu Raum zu geben - vielleicht darf ich dabei auch einmal über meinen Schatten springen.
Albin Krämer

impuls21 11 14

„Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pfanzen.“

Martin Luther 

Apokalyptische Bilder lesen wir an diesem Sonntag in der Heiligen Schrift: Sterne fallen vom Himmel, alles wird dunkel, eine Zeit der Not wird kommen….. wir hören heute die Nachrichten vom Weltklimagipfel in Glasgow - viele Hoffnungen haben sich (noch) nicht erfüllt. Das RKI formuliert angesichts der Corona-Entwicklung: „Es ist 5 nach 12.“ Und doch wird uns Gottes Treue zugesagt:

„Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen“

(Mk 13,31)

Daraus die Kraft und den Mut schöpfen, „heute noch ein Apfelbäumchen zu pflanzen“ - wie es M. Luther gesagt hat.
Heute achtsam und wachsam zu sein, heute Zeichen der Hoffnung zu setzen - die kleinen Dinge können dabei entscheidend sein.

Albin Krämer

impuls21 11 07

„Diese arme Witwe hat mit ihren zwei kleinen Münzen mehr gegeben als alle anderen: sie hat alles hergegeben, was sie besaß.“

(Jesus beim Beobachten von Menschen am Opferkasten, in: Mk 12,43+44)

Wir erkennen einander oft daran, was wir haben oder sogar noch deutlicher an dem, was wir hergeben und ausgeben können. Mehr noch als unsere Leistung zählt manchmal das, was wir uns leisten können. Bei Jesus gelten anscheinend andere Maßstäbe. Ein weiser Mensch hat einmal gesagt, Gott lege das Maßband nicht um den Geldbeutel sondern um das Herz. Ich denke, mit Messen, Wiegen und Zählen kommen wir bei Gott überhaupt nicht weit. Entscheidend wird sein, was wir von uns selbst in das hineinlegen, was wir tun. Das erzeugt einen tatsächlichen Mehrwert, der sich zwar nicht berechnen, aber immer bemerken lässt. Er kann bei allen unseren Aktivitäten erworben werden, kostet keine Zeit und ist absolut steuerfrei. Auch wenn es oberflächlich ein bisschen kitschig wirken mag, fällt mir für diesen „Mehrwert“ kein besseres Wort ein als der schöne Ausdruck: „mit Hingabe“!

Einen schönen Sonntag wünscht
Vikar Thomas Wollbeck

Siehe auch im Gotteslob: 470_Wenn das Brot, das wir teilen ...

Schrifttexte: Weish 7,7-11 - Hebr 4,12-13 - Mk 10,17-27

ballons

„Eines fehlt dir noch: Geh, verkaufe, was du hast, gib es den Armen und du wirst einen Schatz im Himmel haben; dann komm und folge mir nach!“

(Jesus zu einem Mann, den er schätzte in Mk 10,21)

Es ist doch ein bisschen komisch: Wird ihm nicht hinterher erst so einiges fehlen, dann, wenn er alles verkauft hat? Jesus meint wohl, dass gerade im Los-Lassen-können ein besonderer Reichtum liegt. Das ist jenseits von jedem materiellen Besitz und bezieht sich auf eine innere Einstellung. Ein Armer kann genauso hab-gierig sein wie ein Reicher. Wer aber loslassen kann, gewinnt die innere Freiheit zum Vertrauen auf Gott. Was könnte oder müsste ich noch loslassen lernen, um frei zu sein für dieses Vertrauen?

Einen schönen Sonntag wünscht
Vikar Thomas Wollbeck

Siehe im Gotteslob: 422 Ich steh vor dir mit leeren Händen, Herr ...

Schrifttexte: Mk 12,28b-34 - Mt 5,1-12a - Joh 14,1-6

manigatterer

„Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen. … Ich gehe, um einen Platz für euch vorzubereiten.“

(Jesus beim Abschied von seinen Jüngern in: Joh 14,2)

In Süddeutschland und vor allem in Österreich gibt es den schönen Brauch, in diesen Tagen den „Allerheiligenstriezel“ zu backen, zu verschenken und natürlich miteinander zu essen. Die geflochtene Form wollte ursprünglich an die Haartracht erinnern, die man in Zeiten der Trauer abgeschnitten oder zumindest verborgen hat. Vielmehr als das, sind aber das Verschenken, das Aneinanderdenken und das gemeinsame Essen wirksame Hilfen gegen das Dunkel und gegen die Traurigkeit. Wenn es schon mitten im Leben beginnt und immer wieder begangen wird, dann wird es tatsächlich auch über den Tod hinausreichen und uns bis zum Wiedersehen im Haus des Vaters verbinden. Ich entdecke in diesem Brauch ein Zeichen der Liebe. Weil Gott uns so sehr geliebt hat, dürfen auch wir einander lieben und diese Liebe weiterschenken.

Einen schönen Sonntag wünscht
Vikar Thomas Wollbeck

Siehe im Gotteslob: 880 Herr, sei gelobt ...

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