Impulse
Für Dich - Impuls zum 29. Sonntag im Jahreskreis C - 19.10.2025
Impuls zum 29. Sonntag im Jahreskreis C - 19.10.2025
Schrifttexte: Ex 17.8-13 - 2 Tim 3,14-4,2 - Lk 18,1-18
„Aaron und Hur stützten seine Arme, …, sodass sie erhoben blieben bis die Sonne unterging.“ (Unterstützung im Gebet, in Ex 17,12)
Mir mutet diese Geschichte in ihrer militärischen Sprache und ihrem kämpferischen Siegeswillen einiges zu. Solange Mose seine Arme zum Gebet erhoben hielt, konnte er aus der Ferne sehen, wie die Israeliten gegen die Amalekiter siegreich waren. Ließ er sie aber sinken, verloren sie an Boden und wurden zurückgedrängt. Nun werden aber selbst dem stärksten Mann einmal die Arme müde. Erschöpfung und Resignation zwingen irgendwann zum Aufgeben. Und dann kommt es zu dieser berührenden Szene, in der sein Bruder Aaron und sein Gefährte Hur sich an seine Seite stellen. Sie stützen seine Hände bis zum Sonnenuntergang und Israel konnte sich an diesem Tag tatsächlich gegen seine Feinde durchsetzen. Das Gottesvolk hat seine Geschichte immer wieder so interpretiert, dass es Sieg und Niederlage mit seinem eigenen Vertrauen in Gott verbunden hat. Hier aber geht es um mehr. Das Vertrauen in Gott ist von unserem zwischenmenschlichen Zutrauen nicht zu trennen. Glaube braucht das Miteinander und führt uns neu zueinander. Unser gemeinsames Gebet und unser Gebet füreinander sind tatsächlich eine wirkmächtige Kraft.
Einen gesegneten Sonntag wünscht Pfarrer Thomas Wollbeck.
Siehe auch im Gotteslob: 395_Den Herren will ich loben ...
Für Dich - Impuls zum 28. So im Jahreskreis - C - 12.10.2025
Impuls zum 28. So im Jahreskreis - C - 12.10.2025
Schrifttexte: 2 Kön 5,14-17 - 2 Tim 2,8-13 - Lk 17,11-19
„Wir stoßen auf das Leben an wir feiern das Leben.“ Wie gerne nehmen wir an Geburtstagen und besonderen Festen ein Glas in die Hand und trinken zusammen mit Familie, Freunden und Weggefährten auf das Leben. „Schön, dass ihr da seid und wir miteinander feiern,“ sagen wir dann gerne. Dankbar sind wir für die Menschen, die uns gut tun, mit denen wir gerne Zeit verbringen, mit denen die Zusammenarbeit Freude macht, mit denen wir tägliche Erfahrungen teilen können. Dankbar sein für all das, was mir geschenkt wird. Das Leben ist nicht selbstverständlich. Gesundheit, Freundschaft, Arbeit, ein Zuhause, ein Obdach für Leib und Seele sind nicht selbstverständlich. Es sind Geschenke, die uns gut tun. Zehn Aussätzige kommen zu Jesus. Sie sind aus dem sozialen Miteinander ausgeschlossen. Sie hoffe auf Jesus, dass er sie und ihre Situation „nicht dazuzugehören“ wahrnimmt und ihnen hilft. Jesus schickt sie zu den priesterlichen Beamten, die sie wieder in die Gemeinschaft aufnehmen können und auf dem Weg dorthin werden sie gesund. Welche Freude! Gott sei Dank! - Einer von ihnen erkennt, dass es nicht selbstverständlich ist, wieder gesund zu sein. Was er im Herzen spürt, sagt er Jesus: DANKE!
„Dein Glaube hat dich gerettet,“ so die Antwort Jesu.
Dankbarkeit führt in die Tiefe des Herzens. Sie stärkt das Vertrauen in das Leben und weiß sich bei allem Auf und Ab des alltäglichen Lebens in Gott geborgen. „Feiern wir das Leben - dankbar miteinander!“
„Sing mit mir ein Halleluja, sing mit mir ein Dankeschön, denn im Danken da liegt Segen und im Danken preis ich ihn. Für die Freunde, die ich habe, für die Liebe jeden Tag, die aus seiner großen Gnade quillt.“ GL 805,2
Albin Krämer
FÜR DICH - IMPULS ZUM 27. SONNTAG IM JAHRESKREIS C - 05.10.2025
Impuls zum 27. Sonntag im Jahreskreis C - 05.10.2025
Schrifttexte: Hab 1,2-3;2,2-4 - 2 Tim 1,6-8.13-14 - Lk 17,5-10
„Entfache die Gnade Gottes wieder!“ (Ratschlag für einen Bischof in 2 Tim 1,6)
„Gnade“ ist mir zu einem Lieblingswort geworden in diesem „Heiligen Jahr der Hoffnung“. Es ist für mich Ausdruck der vielen unverdienten und unverdienbaren Wunder des Alltags, die mir täglich geschenkt werden. Gott bedient sich bei seiner Gnade immer wieder auch vieler Menschen, die mich am Leben erhalten und mein Leben lebenswert machen. Dies wieder neu mit Aufmerksamkeit und Wertschätzung wahrzunehmen, dazu lädt uns das Erntedankfest ein, das heute in vielen Gemeinden gefeiert wird. Mit meiner Dankbarkeit kann ich tatsächlich die Gnade Gottes in mir entfachen. Dann wird mir davon so viel geschenkt, dass ich selbst großzügig austeilen und weitergeben kann. So entsteht unbesiegbare Hoffnung in mir und in der Welt, in der wir leben.
Einen gesegneten Sonntag wünscht Pfarrer Thomas Wollbeck.
Siehe auch im Gotteslob: 405_Nun danket alle Gott …
Für Dich - Impuls zum 26. So im Jahreskreis - C - 28.09.2025
Impuls zum 26. So im Jahreskreis - C - 28.09.2025
Schrifttexte: Amos 6,1a.4-7 - 1 Tim 6,11-16 - Lk 16,19-31
500 Jahre Bauernkrieg. Ein Jubiläum, das uns heute herausfordert. Die Spaltung der Gesellschaft, die wirtschaftliche und religiöse Gründe hatte, die Sehnsucht nach Freiheit führte zum Krieg. Spaltung erleben wir auch heute: die ideologischen Kämpfe, der Rechtsruck, der unsere Demokratie gefährdet, die tägliche Herausforderung, alles bezahlen zu können, was zu bezahlen ist.
Von dieser Spaltung erzählt Jesus: der Reiche und der arme Lazarus. Der Reiche lebt in Saus und Braus, Lazarus kämpft vor der Tür ums Überleben: hungrig, der Leib voller Geschwüre an denen die Hunde lecken. Lazarus hofft auf ein paar Krümel, die vom Tisch für ihn herunterfallen könnten. Der Reiche sieht aber den Menschen vor der Tür nicht. Er hat den Mitmenschen nicht im Blick und verliert dadurch seine Würde: er bleibt Namenlos.
Spaltung wird überwunden, wo wir den anderen wahrnehmen, seine Not sehen, seinen Schrei hören und handeln. Das Leben entscheidet sich im Hier und Jetzt.
„Sie haben Mose und die Propheten, auf die sollen sie hören“, sagt Jesus auf die Bitte des Reichen aus der Hölle, seine Brüder zu warnen.
„Jetzt ist die Zeit, jetzt ist die Stunde. HEUTE wird getan oder auch vertan, worauf es ankommt, wenn ER kommt.“ Tr 758
Albin Krämer
Für Dich - Impuls zum 25. Sonntag im Jahreskreis C - 21.09.2025
Impuls zum 25. Sonntag im Jahreskreis C - 21.09.2025
Schrifttexte: Am 8,4-7 - 1 Tim 2,1-8 - Lk 16,1-13
„Macht euch Freunde mit dem ungerechten Mammon, damit ihr in die ewigen Wohnungen aufgenommen werdet.“
(Jesus in Lk 16,9)
Ich weiß nicht, ob Geld immer „ungerecht“ ist, wie es hier übersetzt wird. Aber ich weiß, dass Jesus dazu ein ganz anderes Verhältnis hatte als die meisten Menschen seiner und auch unserer Zeit. Für ihn war es sicher kein Maßstab für die Be-Wert-ung eines Menschen und so konnte er in vielen seiner Gleichnisse auch mit großen Summen sehr spielerisch, ja fast ein bisschen karrikierend umgehen. Auf einen kurzen Nenner gebracht, zählt Geld, das jemand hergibt bei ihm mehr als jenes, das einer hat und behält. Die ziemlich skandalöse Geschichte, die uns heute von ihm erzählt wird, macht das für mich immer wieder deutlich: Beziehung, Freundschaft, Liebe und Gemeinschaft, das ist es eigentlich, was zählt. Dies ist das einzige, was selbst den Tod überdauert und was wir einmal mitnehmen können in ein neues Leben.
Einen gesegneten Sonntag wünscht Pfarrer Thomas Wollbeck.
Siehe auch im Gotteslob: 835 (WÜ)_Wer glaubt, ist nie allein …
Familienimpuls: Erntedank
FÜR DICH - IMPULS ZUM FEST KREUZERHÖHUNG - C - 14.09.2025
Impuls zum Fest Kreuzerhöhung - C - 14.09.2025
Schrifttexte: Num 21,4-9 - Phil 2,6-11 - Joh 3,13-17
Ein Urlaubsbild am Schrecksee. In den Wolken ein Kreuz, das den See zu berühren scheint. Wir feiern das Fest Kreuzerhöhung, das seinen Ursprung in der Einweihung der Grabeskirche in Jerusalem hat. Das Kreuz bringt die christliche Botschaft auf den Punkt: Jesus, der für uns gestorben und auferstanden ist. Wir haben es in unseren Häusern, auf den Fluren, viele tragen es mit einer kleinen Kette um den Hals. Mit Jesus wissen wir uns verbunden. Gerade in schwierigen Augenblicken, gerade in den „Schreckmomente“ unseres Lebens, wenn es in unserem Herzen dunkel ist. Wir dürfen darauf vertrauen, dass er uns berührt wie auf dem Bild der Strahl des Kreuzes den See. ER ist bei uns. Seine Liebe trägt. Sie öffnet den Himmel, gibt uns eine Perspektive, gibt uns Hoffnung. Sie ist Quelle des Lebens für uns.
Das verkündet Johannes: „Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird“ (Joh 3,17).
Von dieser Solidarität Gottes erzählt das Kreuz und ruft uns in die Fülle des Lebens. Das bezeugt uns Jesus in seiner Auferstehung. Leben wir diese Solidarität? In unserer Umgebung, als Gesellschaft und Kirche auch weltweit?
„Gott liebt diese Welt. In den Todesbanden keine Macht ihn hält. Christus ist erstanden: Leben für die Welt.“ GL 464,6
Albin Krämer
FÜR DICH - IMPULS ZUM 23. SONNTAG IM JAHRESKREIS C - 07.09.2025
Impuls zum 23. Sonntag im Jahreskreis C - 07.09.2025
Schrifttexte: Weish 9,13-19 - Phlm 9b-10.12-17 - Lk 14,25-33
„Wenn jemand zu mir kommt und nicht … (alles andere) … gering achtet, dann kann er nicht mein Jünger sein.“ (Jesus in Lk 14,26)
Es ist eine ziemlich ernüchternde Perspektive, mit der Jesus uns heute zur Nachfolge einlädt. Sollten wir vielleicht richtiger sagen, dass er uns „auslädt“? Er zählt alle Arten von Beziehungen auf und sogar mein eigenes Leben, das von nun an nichts mehr zählt. Die Wirkungsgeschichte dieser Sätze hat in manchen Nachfolgegemeinschaften zu sehr extremen, grausamen und totalitären Entwicklungen geführt. Mir ist irgendwann einmal aufgegangen, dass „gering“ ja keineswegs „nichts“ bedeutet. Es bringt die Dinge des Lebens aber in eine bestimmte Reihenfolge von „mehr“ und „weniger“ bedeutsam oder wichtig. Das hat mir bei vielen Entscheidungen immer wieder geholfen, Wesentliches und weniger Wesentliches zu sortieren. Nachfolge ist tatsächlich ein bisschen wie bei der Eisenbahn. Da gibt es Waggons für das Essen, für das Arbeiten, für das Plaudern, für das Schlafen und für das Gepäck. Das Wichtigste aber ist doch die Lokomotive. Ohne sie, bleibt alles andere stehen. Wenn ich mich also wie einen Waggon an Jesus festmache, dann nimmt durch ihn mein Leben Fahrt auf und bekommt Richtung und Ziel, auch wenn ich „nur“ hinten dran hänge.
Einen gesegneten Sonntag wünscht Pfarrer Thomas Wollbeck.
Siehe auch im Gotteslob: 275_Selig, wem Christus …
Familienimpuls: Herbst
Familienimpuls: Schulbeginn
Für Dich - Impuls zum 22. So im Jahreskreis - C - 31.08.2025
Impuls zum 22. So im Jahreskreis - C - 31.08.2025
Schrifttexte: Sir 3,17-18.20.28-29 - Hebr 12,18-19.22-24a - Lk 14,1.7-14
Am Main in Randersacker steht diese überdimensionale Bank. So leicht kommt man nicht hoch auch wer erwachsen ist. Gerade darum versuchen es immer wieder Kinder und Erwachsene auf diese Bank zu kommen. Eine kleine Herausforderung und ein Bild für das Leben: welchen Platz nehme ich ein und welchen würde ich gerne einnehmen?
Jesus erzählt von einer Hochzeit. Und er warnt davor, von sich aus den Ehrenplatz einzunehmen. Er ermutigt, zum letzten Platz zu gehen und andere sich auf die besseren Plätze setzen zu lassen.
Mein Platz im Leben ist dann, anderen ihren Platz zu ermöglichen. Die Aufgabe besteht darin, andere zu begleiten, dass sie ihren Platz, ihre Rolle, ihre Aufgabe im Leben finden. Dazu braucht es eine große Offenheit, eine Weite des Herzens:
„Lade Arme, Krüppel, Lahme und Blinde ein,“ sagt Jesus im Evangelium.
Gerade die in den Blick nehmen, die meine Unterstützung brauchen. Sie spüren lassen: Dir steht ein Ehrenplatz zu. Du bist nicht Almosenempfänger, sondern Gast beim Mahl, wie Freunde, Verwandte, Nachbarn. Es geht um die Würde eines jeden Menschen. Dafür steht Jesus. Als er den Jüngern die Füße wäscht, macht er das erneut deutlich. In jeder Feier der Eucharistie sind wir alle seine Gäste. Wo wir das im täglichen Miteinander leben, leuchtet Gottes Reich unter uns auf.
„Du rufst uns, Herr, an deinen Tisch und rufst uns nicht allein. Du willst in jedem, der uns braucht, selbst gegenwärtig sein. Herr, dein Wort ist die Kraft, die die Liebe schafft.“ GL 146,4
Bild und Text: Albin Krämer
Für Dich - Impuls zum 21. Sonntag im Jahreskreis C - 24.08.2025
Impuls zum 21. Sonntag im Jahreskreis C - 24.08.2025
Schrifttexte: Jes 66,18-21 - Hebr 12,5-7.11-13 - Lk 13,22-30
„Bemüht euch mit allen Kräften, durch die enge Tür zu gelangen.“ (Jesus in Lk 13,24)
Momentan ist sie wieder geöffnet: Die „Heilige Pforte“ im Petersdom. Sie ist das kleinste der fünf Portale, durch die man die gewaltige Kirche betreten kann, um am Grab jenes Apostels zu beten, den Jesus zum Felsen der Kirche ernannt hat. Viele machen sich auch in diesem heiligen Jahr als „Pilgerinnen und Pilger der Hoffnung“ auf, um an dieser besonderen Stätte ihre Anliegen, Sorgen und Nöte vor Gott zu bringen. Ob es das ist, was Jesus uns heute so eindrücklich ans Herz legt? Verkehrt ist es sicher nicht und ich meine selbst, immer wieder zu spüren, wie eine große Kraft von dieser Übung ausgeht. Und trotzdem … Im Blick auf das Ganze der Botschaft Jesu, ist mir schon manchmal der Gedanke gekommen, ob es nicht viel wertvoller wäre, durch diese Tür aus der Kirche hinauszutreten. Wie sieht Gott das mit dem „Drinnen“ und „Draußen“? Sollten wir nicht mit dem Wissen um Gottes Nähe, erfüllt von seiner Gegenwart, begleitet mit seinem Segen vielmehr hinausgehen zu den Menschen und dort von seinen Wundern und von seiner Liebe erzählen? Vielleicht sind wir tatsächlich erst dann durch „die enge Tür“ gegangen.
Einen gesegneten Sonntag wünscht Vikar Thomas Wollbeck.
Siehe auch im Gotteslob: 360_Macht weit die Pforten in der Welt! …