Impulse
FÜR DICH - IMPULS ZUM 23. SONNTAG IM JAHRESKREIS C - 07.09.2025
Impuls zum 23. Sonntag im Jahreskreis C - 07.09.2025
Schrifttexte: Weish 9,13-19 - Phlm 9b-10.12-17 - Lk 14,25-33
„Wenn jemand zu mir kommt und nicht … (alles andere) … gering achtet, dann kann er nicht mein Jünger sein.“ (Jesus in Lk 14,26)
Es ist eine ziemlich ernüchternde Perspektive, mit der Jesus uns heute zur Nachfolge einlädt. Sollten wir vielleicht richtiger sagen, dass er uns „auslädt“? Er zählt alle Arten von Beziehungen auf und sogar mein eigenes Leben, das von nun an nichts mehr zählt. Die Wirkungsgeschichte dieser Sätze hat in manchen Nachfolgegemeinschaften zu sehr extremen, grausamen und totalitären Entwicklungen geführt. Mir ist irgendwann einmal aufgegangen, dass „gering“ ja keineswegs „nichts“ bedeutet. Es bringt die Dinge des Lebens aber in eine bestimmte Reihenfolge von „mehr“ und „weniger“ bedeutsam oder wichtig. Das hat mir bei vielen Entscheidungen immer wieder geholfen, Wesentliches und weniger Wesentliches zu sortieren. Nachfolge ist tatsächlich ein bisschen wie bei der Eisenbahn. Da gibt es Waggons für das Essen, für das Arbeiten, für das Plaudern, für das Schlafen und für das Gepäck. Das Wichtigste aber ist doch die Lokomotive. Ohne sie, bleibt alles andere stehen. Wenn ich mich also wie einen Waggon an Jesus festmache, dann nimmt durch ihn mein Leben Fahrt auf und bekommt Richtung und Ziel, auch wenn ich „nur“ hinten dran hänge.
Einen gesegneten Sonntag wünscht Pfarrer Thomas Wollbeck.
Siehe auch im Gotteslob: 275_Selig, wem Christus …
Familienimpuls: Herbst
Familienimpuls: Schulbeginn
Für Dich - Impuls zum 22. So im Jahreskreis - C - 31.08.2025
Impuls zum 22. So im Jahreskreis - C - 31.08.2025
Schrifttexte: Sir 3,17-18.20.28-29 - Hebr 12,18-19.22-24a - Lk 14,1.7-14
Am Main in Randersacker steht diese überdimensionale Bank. So leicht kommt man nicht hoch auch wer erwachsen ist. Gerade darum versuchen es immer wieder Kinder und Erwachsene auf diese Bank zu kommen. Eine kleine Herausforderung und ein Bild für das Leben: welchen Platz nehme ich ein und welchen würde ich gerne einnehmen?
Jesus erzählt von einer Hochzeit. Und er warnt davor, von sich aus den Ehrenplatz einzunehmen. Er ermutigt, zum letzten Platz zu gehen und andere sich auf die besseren Plätze setzen zu lassen.
Mein Platz im Leben ist dann, anderen ihren Platz zu ermöglichen. Die Aufgabe besteht darin, andere zu begleiten, dass sie ihren Platz, ihre Rolle, ihre Aufgabe im Leben finden. Dazu braucht es eine große Offenheit, eine Weite des Herzens:
„Lade Arme, Krüppel, Lahme und Blinde ein,“ sagt Jesus im Evangelium.
Gerade die in den Blick nehmen, die meine Unterstützung brauchen. Sie spüren lassen: Dir steht ein Ehrenplatz zu. Du bist nicht Almosenempfänger, sondern Gast beim Mahl, wie Freunde, Verwandte, Nachbarn. Es geht um die Würde eines jeden Menschen. Dafür steht Jesus. Als er den Jüngern die Füße wäscht, macht er das erneut deutlich. In jeder Feier der Eucharistie sind wir alle seine Gäste. Wo wir das im täglichen Miteinander leben, leuchtet Gottes Reich unter uns auf.
„Du rufst uns, Herr, an deinen Tisch und rufst uns nicht allein. Du willst in jedem, der uns braucht, selbst gegenwärtig sein. Herr, dein Wort ist die Kraft, die die Liebe schafft.“ GL 146,4
Bild und Text: Albin Krämer
Für Dich - Impuls zum 21. Sonntag im Jahreskreis C - 24.08.2025
Impuls zum 21. Sonntag im Jahreskreis C - 24.08.2025
Schrifttexte: Jes 66,18-21 - Hebr 12,5-7.11-13 - Lk 13,22-30
„Bemüht euch mit allen Kräften, durch die enge Tür zu gelangen.“ (Jesus in Lk 13,24)
Momentan ist sie wieder geöffnet: Die „Heilige Pforte“ im Petersdom. Sie ist das kleinste der fünf Portale, durch die man die gewaltige Kirche betreten kann, um am Grab jenes Apostels zu beten, den Jesus zum Felsen der Kirche ernannt hat. Viele machen sich auch in diesem heiligen Jahr als „Pilgerinnen und Pilger der Hoffnung“ auf, um an dieser besonderen Stätte ihre Anliegen, Sorgen und Nöte vor Gott zu bringen. Ob es das ist, was Jesus uns heute so eindrücklich ans Herz legt? Verkehrt ist es sicher nicht und ich meine selbst, immer wieder zu spüren, wie eine große Kraft von dieser Übung ausgeht. Und trotzdem … Im Blick auf das Ganze der Botschaft Jesu, ist mir schon manchmal der Gedanke gekommen, ob es nicht viel wertvoller wäre, durch diese Tür aus der Kirche hinauszutreten. Wie sieht Gott das mit dem „Drinnen“ und „Draußen“? Sollten wir nicht mit dem Wissen um Gottes Nähe, erfüllt von seiner Gegenwart, begleitet mit seinem Segen vielmehr hinausgehen zu den Menschen und dort von seinen Wundern und von seiner Liebe erzählen? Vielleicht sind wir tatsächlich erst dann durch „die enge Tür“ gegangen.
Einen gesegneten Sonntag wünscht Vikar Thomas Wollbeck.
Siehe auch im Gotteslob: 360_Macht weit die Pforten in der Welt! …
FÜR DICH - IMPULS ZUM 20. SO IM JAHRESKREIS - C - 17.08.2025
Impuls zum 20. So im Jahreskreis - C - 17.08.2025
Schrifttexte: Jer 38,4-6.7a.8-10 - Hebr 12,1-4 - Lk 12, 49-53
Was gibt mir Energie? Wo und wie kann ich auftanken? Die Urlaubszeit ist Auftankzeit. Die Akkus wollen wieder gefüllt sein für die Gestaltung und Herausforderungen des Alltags.
Ein Zeltdorf auf der Insel Langeoog. Jugendliche tanken hier auf; erleben Gemeinschaft, die trägt und verbindet; chillen und probieren Neues aus; übernehmen Verantwortung… nehmen neue Energie mit in ihren Alltag.
Im Hintergrund wird Windenergie erzeugt, damit im Alltag „der Betrieb läuft“, wir mit Energie versorgt sind.
„Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen“, sagt Jesus.
Nicht um zu vernichten, sondern um zu erhellen, neue Perspektiven zu eröffnen …
Ich muss mich entscheiden. Lasse ich mich auf den Weg Jesu ein? Öffne ich mich dem Feuer seines Geistes? Das kann zu Konflikten kommen. Profil ist gefordert, um aus dieser „Energie“ das Leben zu gestalten. Wo dieses Feuer brennt, da jammer ich nicht über das, was nicht läuft, sondern brenne darauf, etwas zu verändern und das beginnt meistens bei mir. Wo dieses Feuer brennt, lassen sich Menschen anfeuern und anstiften für ein gelingendes Miteinander, das das Denken in Schubladen überwindet. Dieses Feuer ist die Energie, die das Leben spannend und lebenswert macht.
„Komm Heil´ger Geist, mit deiner Kraft, die uns verbindet und Leben schafft. Wie das Feuer sich verbreitet und die Dunkelheit erhellt, so soll uns dein Geist ergreifen, umgestalten unsre Welt.“ GL 784,1
Bild und Text: Albin Krämer
Für Dich - Impuls zum 19. Sonntag im Jahreskreis C - 10.08.2025
Impuls zum 19. Sonntag im Jahreskreis C - 10.08.2025
Schrifttexte: Weish 18,6-9 - Hebr 11,1-2.8-19 - Lk 12,32-48
„Verschafft euch einen Schatz, der nicht abnimmt.“
(Lebensweisheit von Jesus in Lk 12,33)
Schon Kinder merken auf, wenn es um eine Schatzsuche geht. Irgendwie liegt es in unseren Genen. Es ist wie der Hauptgewinn bei einem Preisausschreiben und wie ein Geschenk des Schicksals, wenn ich ohne Mühe und Arbeit zu großem Reichtum kommen kann. Oft genug beginnt die Mühe dann aber erst hinterher. Erstens weckt so ein Schatz die Lust auf „Mehr“ und zweitens muss ich ja dafür sorgen, dass er sicher verwahrt ist. Daran knüpft Jesus heute die Einladung, uns um Schätze zu bemühen, die nicht gefressen und nicht gestohlen werden können. Wenn er dabei sagt, dass diese Schätze „im Himmel“ angelegt werden sollen, dann erkenne ich darin einen Hinweis, meinen Blick noch einmal gezielt auf das zu richten, was mir eigentlich teuer und wertvoll ist in meinem Leben. Wenn ich einem anderen Menschen wertschätzend begegne oder gar sagen kann: „ Mein Schatz bist du!“, ich glaube, dann ist es genau das, was Jesus meint.
Einen gesegneten Sonntag wünscht Vikar Thomas Wollbeck.
Siehe auch im Gotteslob: 463_Wenn ich, o Schöpfer, deine Macht
Für Dich - Impuls zum 18. So im Jahreskreis - C - 03.08.2025
Impuls zum 18. So im Jahreskreis - C - 03.08.2025
Schrifttexte: Koh 1,2; 2,21-23 - Kol 3,1-5.9-11 - Lk 12,12-21
ENT-WURZELT - abgeschnitten von dem, was Wachsen lässt und dem Leben Nahrung gibt der Sturm haut die Flachwurzler um. Tiefgang ist gefragt. Wurzeln, die Halt geben in stürmischen Zeiten.
Was gibt mir Halt?
Worauf setze ich im Leben?
„Haben oder Sein“ - so brachte es Erich Fromm auf den Punkt. Leben wir vom Haben, vom Besitz oder leben wir vom Sein, von der inneren Haltung, die das Äußere unseres Lebens prägt?
„Was erhält der Mensch dann durch seinen ganzen Besitz und durch das Gespinst seines Geistes, für die er sich unter der Sonne anstrengt?“ so der Weisheits lehrer im Buch Kohelet.
Nicht für sich selbst Schätze sammeln, sondern bei Gott reich sein - diese Lebensweisheit gibt uns Jesus im Evangelium mit auf den Weg. Eine Einladung zur Gelassenheit in den Herausforderungen des Lebens. Gott vertrauen, sich in ihm verwurzeln, Kraft schöpfen aus dem Vertrauen, dass in allen Stürmen ER da ist und SEINE Hand uns hält. Auch wenn wir fallen, Gottes Hand trägt. Und das Gute im Leben darf ich als Gottes Gabe genießen.
„Wer nur den lieben Gott lässt walten und hoffet auf ihn allezeit, den wird er wunderbar erhalten in aller Not und Traurigkeit. Wer Gott, dem Allerhöchsten traut, der hat auf keinen Sand gebaut.“
GL 424 Albin Krämer
Für Dich - Impuls zum 17. Sonntag im Jahreskreis C - 27.07.2025
Impuls zum 17. Sonntag im Jahreskreis C - 27.07.2025
Schrifttexte: Gen 18,20-32 - Kol 2,12-14 - Lk 11,1-13
„Bittet und es wird euch gegeben.“ (Das verspricht Jesus in Lk 11,9)
Das Bild entstand an der Klagemauer in Jerusalem, eigentlich ein Fundament, der letzte Rest des zweiten Tempels. In jede Ritze sind kleine Zettel gesteckt. Auf jedem Zettel stehen Bitten und Fürbitten, Gebete an den Gott des Lebens. Ganz viel Leid und Not wird hier ins Wort gebracht, obwohl Gott doch eigentlich schon längst weiß, was wir brauchen, was uns gut tut und worum wir ihn bitten möchten. Mir tut es trotzdem gut, es zu formulieren, es auszusprechen oder aufzuschreiben. Viele meiner Gebete sind Bitt-Gebete. Wenn mich jemand wirklich bittet, dann kann ich eigentlich nie ablehnen. Das „Zauberwort“ wirkt bei mir immer. Müsste es bei Gott nicht ähnlich sein. Und Jesus hat heute noch einmal ausdrücklich dazu eingeladen. Trotzdem erlebe ich immer wieder, dass das anscheinend nicht automatisch funktioniert. Je älter ich geworden bin, desto mehr ergänze ich mein Gebet. Dann sage ich am Schluss: „… wie du es willst, Gott!“ Oft schon habe ich erlebt, dass die Erfüllung meiner Bitte längerfristig gar keine so gute Idee gewesen wäre. Immer mehr wird es mein einziger Wunsch, dass sein Wille geschehe.
Einen gesegneten Sonntag wünscht Vikar Thomas Wollbeck.
Siehe auch im Gotteslob: 424_Wer nur den lieben Gott lässt walten …
Familienimpuls: Sommer
Für Dich - Impuls zum 16. Sonntag im Jahreskreis - C - 20.07.2025
Impuls zum 16. Sonntag im Jahreskreis - C - 20.07.2025
Schrifttexte: Gen 18,1-10a - Kol 1,24-28 - Lk 10, 38-42
Ich darf Platz nehmen. Ich bin willkommen. Hier sorgt jemand für mich, hier sorgt sich jemand um mich. Wie wertvoll ist diese Erfahrung der Gastfreundschaft. Komm und sei unser Gast! In der Wüste ist Gastfreundschaft Pflicht. Sie sichert das Überleben. Im Buch Genesis lesen wir: In der Mittagshitze empfängt Abraham drei Männer, bewirtet sie mit seiner Frau Sara. Die beiden haben noch keinen Erben. Dieser wird ihnen durch die Gäste verheißen. Gastfreundschaft eröffnet hier einen Weg in die Zukunft, schenkt eine Verheißung des Lebens. Zusammensein mit Gästen kann meinen Horizont weiten. Herzen können sich berühren. Aus Fremden können Freunde werden. Gastfreundschaft erlebt Jesus in Haus von Marta und Maria. Die eine ist ganz Ohr für Jesus, die andere vor lauter Sorge mit Arbeit überlastet.
Jesus sorgt für beide: „Nur eines ist notwendig…“
Bleib im Hier und Jetzt. Konzentriere dich auf eine Sache. Jesus sorgt sich um die, die gerade nicht für sich selbst sorgen kann. Der Gast wird zum Freund, der gut tut.
„Such uns heim mit deiner Kraft, o du Aufgang aus der Höhe, dass der Sünde bittre Haft und des Zweifels Not vergehe. Gib uns Trost und Zuversicht durch dein Licht.“
GL 84,2 Albin Krämer
Für Dich - Impuls zum 15. Sonntag im Jahreskreis C - 13.07.2025
Impuls zum 15. Sonntag im Jahreskreis C - 13.07.2025
Schrifttexte: Dtn 30,9c-14 - Kol 1,15-20 - Lk 10,25-37
„Und wer ist mein Nächster?“ (Ein Schriftgelehrter zu Jesus in Lk 10,29)
In der Zeit der letzten großen Pandemie ist dieses Bild entstanden. Damals mussten wir uns daran gewöhnen, Abstand zu halten und auf Distanz zu gehen. Aber die Frage ist brandaktuell. Erst vor wenigen Monaten wurde sie von einem hochrangigen und bibelfesten Politiker wieder gestellt, genauso hintergründig wie vorher bei Jesus. Die Antwort, die er selbst gegeben hat, war eher ausgrenzend als einschließend. Jesus hat keine Rangfolge aufgestellt und keinen Maßstab gegeben, wer für wen mit welchem Abstand nah, näher oder gar am nächsten ist. Nächstenliebe war für ihn kein Umstand, der sich aus der Position eines Notleidenden ermitteln lässt. Er erzählt seine vielleicht berühmteste Geschichte, in der ein Mensch überfallen und zusammengeschlagen wird. Drei andere kommen vorbei. Aber nur einer verringert den Abstand, geht näher hin und hilft. „Wer ist der Nächste geworden?“ - So dreht Jesus die Perspektive gewissermaßen um. Er möchte damit zum Handeln provozieren und ermutigen, damals wie heute.
Einen gesegneten Sonntag wünscht Vikar Thomas Wollbeck.
Siehe auch im Gotteslob: 457_Suchen und fragen ...