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Impuls zum Dritten Fastensonntag C - 23.03.2025
Schrifttexte: Ex 3,1-8a.10.13-15 - 1 Kor 10,1-6.10-12 - Lk 13,1-9
2025 3 23 Albin und Thomas Rom
5 Jahre Sonntagsimpuls „Für Dich“
März 2020: Die Coroankrise hat uns erreicht. Das öffentliche Leben wurde still gelegt: Kindergärten und Schulen geschlossen; keine Veranstaltungen bei den Vereinen; keine Gottesdienste in der Kirche. Kontaktverbot.
Wie können wir Kontakt halten? Wir können wir mit unseren Ministrantinnen und Ministranten, den Jugendlichen kommunizieren? Wie können wir in dieser Zeit die Frohe Botschaft von Jesus Christus verkünden, sein Evangelium wachhalten?
Schnell war eine Idee geboren: einen Brief schreiben, kurz und bündig. Der Empfänger darf wissen: ich bin nicht vergessen. Jemand denkt an mich. Gottes Wort wird mir geschenkt auch in dieser „verrückten“ Situation.
Der vierte Fastensonntag, der 22. März 2020, wurde so zur „Geburtsstunde“ von Für Dich. Zunächst getrennt für Jugendliche und Erwachsene. Doch bald war das Format gefunden: Angabe der Schriftstellen des jeweiligen Sonntag, ein Bild, Gedanken, Gebetsimpuls.
Zunächst für die Ehrenamtlichen, doch bald öffnete es sich für alle Interessierte - ein Netzwerk ist entstanden: über Mail und Whatsapp wird der Impuls verteilt und weitergegeben - bis nach Lateinamerika und ??????
Die Rückmeldungen haben uns ermutigt, bis heute Sonntag für Sonntag Für Dich zu erstellen. Jede Woche eine schöne Herausforderung, die wir uns teilen und der wir uns auch gerne weiterhin stellen. Danke, dass Sie auf diesem Weg mit dem Wort Gottes und uns verbunden sind.

Impuls zum 2. Fastensonntag - C - 16.03.2025
Schrifttexte: Gen 15,5-12.17-18 - Phil 3,17-4,1 - Lk 9,28b-36

2025 3 16 Abraham Sterne
Der Blick zu den Sternen -
er kann vom Alltag ablenken,
er kann zum Träumer machen,
er kann helfen, die Probleme des Alltags zu relativieren,
er kann ermutigen, die Welt aus der Perspektive des Himmels zu gestalten,
er kann Hoffnung schenken -
der Blick zu den Sternen.
„Wie bewahren wir in der Krise einen kühlen Kopf? Woher nehmen wir Hoffnung?“ Fragen, die Menschen zu vielen Zeiten stellten und heute stellen. Vom Vater des Glaubens, Abraham, der zuerst Abram hieß, hören wir: Kinderlos und daher ohne Zukunft.

„Zähl die Sterne - so zahlreich werden deine Nachkommen sein“, sagt ihm Gott zu.

Abram erlebt Angst und Dunkelheit, doch der Bund mit Gott tröstet ihn in seiner Angst und er sieht Licht im Dunkel. Der Blick zu den Sternen gibt dem Vater des Glaubens Kraft für seinen Weg. Eine Sternstunde erleben die Jünger mit Jesus auf dem Berg der Verklärung. Sie erkennen, wer Jesus ist. Er lebt aus dem Licht und der Treue Gottes. Diesen Moment wollen sie festhalten. „Lass uns hier drei Hütten bauen…“ Nein. Den Alltag aus dieser Sternstunde gestalten, darauf kommt es an. Das tun, was ich tun kann, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Der Blick zu den Sternen, die Sternstunden im Herzen bewahren - das ist Quelle der Hoffnung.
„Lass leuchten deine Herrlichkeit, von der die Seher künden! Mach uns für Gottes Reich bereit, wo alle Mühen münden. Du wirst auch uns verklären, Herr der Herren.“ GL 363,2
Albin Krämer

Impuls zum 1. Fastensonntag C - 09.03.2025
Schrifttexte: Dtn 26,4-10 - Röm 10,8-13 - Lk 4,1-13

2025 3 9 Rom

„Denn wenn du mit deinem Mund bekennst: „Herr ist Jesus“ –und in deinem Herzen glaubst: „Gott hat ihn von den Toten auferweckt“, so wirst du gerettet werden. “
(Paulus über das Wesentliche in Röm 10,9)

In Sorge um unseren schwer erkrankten Papst richten sich momentan viele Blicke auf jene Stadt, die zum Zentrum der katholischen Christenheit geworden ist. Gerade in diesem Jahr zieht es besonders viele Gläubige dorthin, denn unter dem Leitwort „Pilger der Hoffnung“ wird dort ein besonderes, ein „Heiliges Jahr“, gefeiert. Lange bevor aber der Petersdom entstand, ja sogar lange bevor die erste Kirche überhaupt gebaut wurde, hat der Apostel Paulus den Christen, die es in Rom schon gegeben hat, in einem wunderbaren Brief geschrieben, worauf es jenseits aller Äußerlichkeiten vor allem ankommt: Auf den Glauben im Herzen und auf das Bekenntnis mit dem Mund, d.h. auf ein Leben im Einklang mit diesem Glauben. Eigentlich ist es ganz einfach. Es geht nur darum, mich zu meinem Ergriffensein von Gott zu bekennen. Weil das aber oft und schnell verdeckt und zugeschüttet wird, deswegen feiern wir in diesen vierzig Tagen vor Ostern die Fastenzeit. Je mehr ich mich von Äußerlichkeiten löse, desto mehr kann ich (neu) entdecken, was das eigentlich Wichtige ist. Dass uns dies an der einen oder anderen Stelle auch in diesem Jahr gelingt, das wünscht „von Herzen“ euer Vikar Thomas Wollbeck.
Siehe auch GL 266_Bekehre uns, vergib die Sünde …

Impuls zum 8. So im Jahreskreis - C - 02.03.2025

Schrifttexte: Sir 27,4-7 - 1 Kor 15,54-58 - Lk 6,39-45

2025 3 2 Schatz

Was bewirke ich mit meinem Leben? Welche „Frucht“ bringe ich? Entscheidend dabei ist die innere Mitte aus der heraus ich handle, der Halt, der meine Haltung beeinflusst und mein Handeln prägt.

„Der gute Mensch bringt aus dem guten Schatz seines Herzens das Gute hervor…“ (Lk 6,45) so sagt Jesus heute im Evangelium.

„Alles ist Blech, wenn das Herz nicht aus Gold ist“ (Franz Kamphaus). So gilt es das Herz zu pflegen. Wenn wir am Aschermittwoch aufbrechen zum Fest der Auferstehung, können wir den Weg zum Osterfest nutzen, den „Schatz unseres Herzens“ neu in den Blick zu nehmen, uns Zeit für unserer Mitte einzuplanen, das Herz neu zu sortieren und aufzuräumen, unser Inneres neu zum Glänzen zu bringen, das Licht neu in uns zu entdecken und den, der das Licht ist.

„Ich bin das Licht. Ich leucht euch für mit heilgem Tugendleben. Wer zu mir kommt und folget mir, darf nicht im Finstern leben. Ich bin der Weg, ich weise wohl, wie man wahrhaftig wandeln soll.“ GL 461,2

Albin Krämer

2021 2 17 Aschermittwoch

» Hausgebet für die Fastenzeit

Impuls zum 7. Sonntag C - 23.02.2025

Schrifttexte: 1 Sam 26,2.7-9.12-13.22-23 - 1 Kor 15,45-49 - Lk 6,27-38

2025 2 20 Franziskus und der Wolf

„Liebt eure Feinde.“ (Jesus in Lk 6,27)

Dieser Satz ist ziemlich einzigartig. So ausdrücklich kann ich das in keiner der anderen heiligen Schriften entdecken und auch die übrigen Ratgeber für ein gelingendes Leben raten bei Feindschaft mehr zur Abgrenzung und weniger zur Liebe. Wir wissen ja auch nicht so ganz genau, wie Jesus das gemeint hat. Ist Liebe hier auch das Erwecken eines intensiven Gefühls der Zuneigung? Oder beginnt sie schon da, wo ich auf Rache und auf Vergeltung verzichte? Und wie ist das wohl mit den Feinden gemeint? Hatte Jesus auch Feinde? Mir fällt da sein Wort am Kreuz wieder ein: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“ Ja, das war gewiss ein starker Moment der Feindesliebe. Aber ich? Wenn ich jetzt, wie manchmal in einem Krimi, gefragt würde, ob ich Feinde hätte? Es gibt da eine ganze Reihe, von denen weiß ich es noch nicht so genau. Ich begegne täglich so vielen Menschen. Und ich habe schon oft die Erfahrung gemacht: Wenn ich da mit der Liebe beginne, wenn ich ihnen mit einer kleinen Geste der Freundlichkeit begegne, wenn ich der erste bin, der liebt – dann kommt das immer zurück. Vielleicht muss ich ja gar nicht mit dem ganz Schweren beginnen. Vielleicht fange ich einfach mit der Liebe da an, wo es noch offen und unbestimmt ist … ich bin sicher, wenn noch ein paar mitmachen wird es die Welt verwandeln.

Einen gesegneten Sonntag wünscht euer Vikar Thomas Wollbeck.

Siehe auch GL 470_Wenn das Brot, das wir teilen …

Impuls zum 6. So im Jahreskreis - C - 16.02.2025
Schrifttexte: Jer 17,5-8 - 1 Kor 15,12.16-20 - Lk 6,17-18a.20-26

2025 2 16 Eine Welt
Ein Hinweisschild auf Langeoog. Es gibt mir zu denken: Das Wort EINE scheint unterstrichen - besonders gefordert sind wir für die EINE Welt.
Viele schütteln den Kopf beim Hören der Nachrichten. Wohin geht es mit unserer Welt? Wir können keine zweite Welt kaufen - wir haben nur die eine. Und diese scheint immer mehr zu zerreißen bzw. zerrissen zu werden von Interessen, die nicht der EINEN Welt dienen, sondern dem Nutzen und der Ideologie Einzelner. Da werden z.B. Hilfswerke, die für Menschen existentiell sind, über Nacht platt gemacht.
Im „Eine Welt Laden“ ist jede und jeder willkommen. Er steht für gerechten Lohn für die Produzenten, Hilfsbedürftige werden unterstützt. Reich Gottes leuchtet auf. „Alle, die sich wie Herrgötter gebärden, haben in der Herrschaft Gottes keinen Platz“ (Franz Kamphaus). 

Von dieser Herrschaft Gottes spricht Jesus in den Seligpreisungen. Sie sind die Hinweisschilder zum Reich Gottes - mitten unter uns.

Da heißt es: „Selig, die ihr jetzt hungert, denn ihr werdet gesättigt werden ... Weh euch, die ihr jetzt satt seid; denn ihr werdet hungern“ (Lk 6,21.25).

Diese Geisteshaltung Jesu klagt an, legt den Finger in die Wunden der Zerrissenheit, macht aber Mut, täglich neu aufzubrechen und da, wo ich lebe, an der EINEN Welt mitzuarbeiten.
„Wenn wir die Liebe leben, die den Tod bezwingt, glauben an Gottes Reich, das neues Leben bringt: Jesus Christ, Feuer, das die Nacht erhellt, Jesus Christ, die erneuerst unsre Welt“ GL 474,4.
Bild und Text: Albin Krämer

Impuls zum 5. Sonntag C - 09.02.2025

Schrifttexte: Jes 6,1-2a.3-8 - 1 Kor 15,1-11 - Lk 5,1-11 

2025 2 9 Fischernetz

„Doch auf dein Wort hin werde ich die Netze auswerfen.“ (Simon zu Jesus in Lk 5,5)

Da wäre ich gerne dabei gewesen. Jesus war doch eine ausgesprochene Landratte. In Nazaret, weit weg von jedem Fischgewässer, hat er lange als Holzhandwerker gearbeitet, ehe er seine Midlifecrisis in der Wüste verbrachte. Im Erzählfaden des Lukas kam Jesus hier zum ersten Mal an den See Gennesaret. Woher er den Simon kannte bleibt offen, aber er hat schon einen ganzen Tag in seinem Haus verbracht. Jetzt bittet er ihn, ein Stück hinaus zu fahren und Jesus spricht vom Boot aus zu den vielen Menschen. Tatsächlich trägt der Schall über Wasser viel weiter als über Land. Ich hätte so gerne gehört, was und vor allem wie Jesus da gesprochen hat. Jedenfalls muss es ungeheuerlich inspirierend und überzeugend gewesen sein. Der erfahrene Fischer, der nach einer erfolglosen Arbeitsnacht längst Feierabend hat, bricht nach dieser Predigt auf, um gegen alle Berufserfahrung die Netze am helllichten Tag noch einmal auszuwerfen. Der große Fang, der am Ende zwei Boote bis zum Rand gefüllt hat, war weder vorhersehbar noch eine Leistung des Fischers. Das spüren Simon und seine Begleiter ganz deutlich. Aber es war ein sichtbares Geschenk aus der Überfülle der Liebe Gottes. Wer sich ihm überlässt, kann täglich Wunder erleben.

Einen gesegneten Sonntag wünscht euer Vikar Thomas Wollbeck.

Siehe auch GL 835_Wer glaubt, ist nie allein ...

2021 2 14 Valentin

Impuls zum Fest Darstellung des Herrn - C - 02.02.2025

Schrifttexte: Mal 3,1-4 - Hebr 2,11-12.13c-18 - Lk 2,22-40

2025 2 Darbringung

Das Licht ist aus! Die Kerze auf dem Wand leuchter in der rechten Bildhälfte ist verlöscht. Dunkel ist es in der Ecke. Dunkel kann es in der Ecke meines Herzens sein, in unserem Mit einander. Dunkle Stunden gibt es in unserer Gesellschaft, in unserer Kirche. Das Licht ist aus! Was lässt uns hoffen? Wie geht es weiter? Im Tempel von Jerusalem begegnen zwei alte Menschen einem Kind, das sie aufblühen lässt, das für sie Licht ins Dunkel bringt: Simeon und Hanna. Maria und Josef sind mit Jesus gekommen und das wird zum Fest in ihrem Leben. Sie spüren Erfüllung. Sie atmen Hoffnung.

„Meine Augen haben das Heil gesehen, das du vor allen Völkern bereitet hast, ein Licht, das die Heiden erleuchtet und Herrlichkeit für dein Volk Israel“ (Lk 2, 30 ff.) so bekennt es Simeon.

Ein göttlicher Funke leuchtet auf. „Es werde Licht.“ Gott löst sein Wort am Beginn der Schöpfung wieder ein. Die Dunkelheit wird durchbrochen. Ein Lichtblick: Jesus Christus. Was sind Lichtblicke in meinem Alltag? Eine Begegnung, das Anzünden einer Kerze, das Singen eines Liedes, eine gute Nachricht, das Wort der Heiligen Schrift...? Schenken wir einander solche Lichtblicke.

„Herr, öffne du auch uns den Sinn für dich und deine Herrlichkeit. Auf dich lenk unser Sehnen hin, und dir sei jedes Haus geweiht.“ GL 374,4

Albin Krämer

Impuls zum 3. Sonntag C - 26.01.2025

Schrifttexte: Neh 8,2-4a.5-6.8-10 - 1 Kor 12,12-31a - Lk 1,1-4;4,14-21

2025 1 20 Vielfalt Puzzle

„Ihr aber seid der Leib Christi und jeder einzelne ist ein Teil an ihm.“ (Paulus über eine neue Weltordnung in 1 Kor 12,27)

Mich fasziniert dieses Bild. Es erinnert an ein Mandala und gleichzeitig an ein Puzzle, das durch vielfältige Beiträge von allen Seiten in der Mitte zu etwas ganz Großem heranwachsen wird. Was wäre, wenn auch nur ein paar Teile fehlen würden? Was wäre, wenn einer sich selbst in die Mitte setzen würde? Paulus beschreibt in seinem Brief an die Gemeinde in Korinth sehr anschaulich, dass jeder Organismus nur dann funktionieren kann, wenn alle Teile in gegenseitiger Wertschätzung zusammenarbeiten. Dann kann jeder einzelne Teil glänzend dastehen und doch entsteht miteinander etwas noch viel schöneres Neues, das keiner alleine zustande gebracht hätte. Wir wissen nicht, wie die KI, die dieses Bild geschaffen hat, programmiert war. Aber wir leben in einer Welt, in der momentan die auseinandertreibenden Kräfte stärker zu sein scheinen. Seit der Zeit Jesu wollte seine Nachfolgegemein schaft nach alternativen Ideen zum Geist der Gesellschaft leben. Gerade heute scheint dies besonders wichtig und wertvoll.

Einen gesegneten Sonntag wünscht euer Vikar Thomas Wollbeck.

Siehe auch GL 481_Sonne der Gerechtigkeit ...

blasius

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